Sonntag, 24. März 2013

Ferien!

Und schon sind die Osterferien da! Mal wieder erschreckend, wie die Zeit wegrennt.
Freitag bin ich völlig umsonst nach Lomé, um eigentlich mein Visum zu verlängern, was man mir aber leider nicht gegeben hat. Es wäre noch zwei Wochen gültig, daher ginge das nicht - komisch nur, dass das bei der letzten Verlängerung auch so geklappt hat. Und so ist man leider mal wieder der Willkür des togolesischen Systems ausgesetzt, allerdings wurde mir zugesichert, dass ich in zwei Wochen dann ja mit einem speziellen nur für mich ausgewählten 2-Monatsvisum(es gibt nur 1 oder 3 Monate normal) Geld sparen könnte - seien wir gespannt!
Gestern war dann wieder eine Situation, die mir gezeigt hat, wie sehr sich mein Verständnis oder eher Bewusstsein verschiedener ethnischer Gruppen geändert hat. Als ich herkam, war für mich weiß und schwarz wirklich das Gleiche, ich selbst hatte keine Vorurteile und dachte auch nicht, so extrem harte Erfahrungen zu machen. Nach allem was passiert ist habe ich es gestern tatsächlich nicht geschafft, bei einem Picknick einer meiner Schulen von dem Essen zu essen, was die Schüler durch eigenes Geld für alle zubereitet haben zu essen, da ich zu große Angst hatte, dass vielleicht irgendeiner unter ihnen sagen könnte "Warum ist denn die Weiße, die sowieso total reich ist, von unserem Essen wofür wir mühsam Geld zusamme gelegt haben?!" Das ist auch absolut unwahrscheinlich, aber so groß sind meine Ängste mittlerweile, ich selbst war einfach total schockiert darüber, denn ich dachte eigentlich, dass ich mit meinem Aufenthalt hier schwarz und weiß noch mehr zusammen bringen kann, irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass für mich eine riesige Kluft mit Berühungs- und Diskriminationsängsten entstanden ist.
Auch mit Irene ist es etwas schwierig im Moment, da sie einerseits relativ undankbar erscheint, da sie sich im Prinzip permanent nur über ihre neue Wohnsituation beschwert. Klar, natürlich ist es nicht leicht, mit einem völlig fremden Mädchen zusammen zu wohnen(die sich aber zuckersüß wie eine große Schwester um Irene kümmert!!) und auch ist dort kaum von Luxus zu sprechen. Aber jetzt ist sie frei und wird nicht mehr misshandelt. Irene will am liebsten bei mir und Lisa wohnen, da sie hier "verwöhnt" würde, aber das ist schlicht und ergreifend keine Lösung, da wir bald weg sind und dann stehen wir wieder vor dem gleichen Problem. Anstatt das so zu sehen, beschwert sich Irene nur über Hitze, Moskitos und schlechtes Wasser - nicht, dass es diese Phänomene überall in Togo gibt. Auch ist ihr der Umgang mit Geld in keinster Weise bekannt. Sie denkt nun, alles kaufen zu können, sozusagen von der Hölle ins Paradies, und vergisst dabei gewisse Grenzen und schmeißt das Geld aus dem Fenster. Wir haben jetzt schon mehrere ernste Gespräche mit ihr geführt und ich hoffe, dass sie jetzt langsam versteht, dass mit mir nicht der Reichtum in ihr Leben gekommen ist, sondern ich eine gute Basis für sie bilden und sie nicht verhätscheln will. Es ist verdammt hart, zu einem Mädchen, was so gelitten hat, jetzt streng zu sein!
Ja, das sind mal wieder drei eher negative Nachrichten aber all das ist jetzt erstmal im Hintergrund denn jetzt gleich geht es (schon wieder) nach Lomé und dann werde ich - es ist so unglaublich - meinen Papa vom Flughafen abholen!!!!!!!!! :-) :-) Wenn das kein Grund zur Freude ist. Morgen geht es dann direkt los nach Ghana, nächsten Montag sind wir zurück in Kpalimé. Bis dahin werdet ihr also nichts von mir hören, keine Sorgen, sondern seit gespannt auf meine Erzählungen von dem toll entwickelten Nachbarland - ich bin gespannt, ob ich dort schon einen Kulturschock kriege.
In diesem Sinne, euch allen ein schönes Osterfest.

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