Eben habe ich den super offiziellen Brief des Staatsanwalts bei der Justiz abgeholt, der mir jetzt offiziell bestätigt, das Aufsichtsrecht für Irene zu haben, damit sind wir auf der sicheren Seite, da alles rechtlich abgesichert und akzeptiert ist. Ebenfalls haben wir beim Chef der Gendarmerie die "Sicherheitsgarantie" beaantragt, von der ich euch erzählt hatte und auch das ist weitesgehend durchgegangen.
Viel wichtiger ist aber das zu 100 Prozent positive Ergebnis unserer Reise nach Atakpamé gestern. Wir haben dort Irenes Mutter, sowie einen Bruder und eine Schwester getroffen. Die Armut war wirklich ergreifend, noch einmal kann ich sagen, dass jeder Cent gut gebraucht wird. Wir haben fast zwei Stunden dort verbracht, um alles zu klären. Zunächst hat die Mutter, natürlich nur auf Ewe, erklärt, wie sie die ganze Geschichte durchlebt hat, und dass sie Angst vor mir und um ihr Kind hatte ist absolut logisch: Die Gastmutter hat ihr gegenüber so getan, als ob sie mich nicht kenne, Irene wäre zu irgendeiner Weißen namens Hannah gegangen - nicht, dass ich über vier Monate in ihrem Haus gewohnt habe - und sonst auch kein einziges der positiven Dinge, wie den unterschriebenen Vertrag und die Abmachung gemeinsam nach Atakpamé zu fahren, erwähnt.
Nachdem wir alle unsere Geschichten erzählt hatten und auch Irene dieses mal wesentlich besser geredet hat, hat ihrer Mutter auf einmal alles unendlich Leid getan, sie hätte sich beinahe vor mir hingekniet um um Entschuldigung zu bitten und gesagt, dass sie schon am Mittwoch als ich so bitterlich geweint habe, riesiges Mitleid hatte.
Die Mutter hat uns erklärt, dass sie schon lange wussten, dass Irene dort so höllisch leidet, es ihrer Meinung nach aber immer noch besser als ein Leben in Atakpamé war, denn so konnte sie wenigstens zur Schule gehen und damit die Hoffnung der Familie darstellen. Wäre sie in Atakpamé gewesen, hätte sie ab dem Kindesalter jeden Tag mit auf dem Feld arbeiten müssen. Sozusagen die Wahl zwischen Pest und Cholera... Doch jetzt habe sie erkannt, dass mit mir das wohl größte Glück ihres Lebens in ihr Leben getreten sei(ich sage euch, bei so Worten kriegt man Gänsehaut am ganzen Körper!). Trotzdem hat sie ganz scheu gefragt, wie lange ich Irene denn fördern wolle. Als ich noch fast im selben Moment ohne eine Sekunde zu zögern gesagt habe, dass das eine Sache fürs Leben und nicht für ein paar Monate ist, war ihr letzter Zweifel verschwunden und zum ersten Mal habe ich diese kleine Frau lächeln sehen.
Festgehalten haben wir jetzt auch, dass Irenes Bruder Badim demnächst nach Kpalimé kommt, damit er unsere Situation von Ort, unser Haus und alles andere kennenlernt.
Kurz vorm Abschied habe ich Irenes Mutter 10.000 CFA, sprich circa 15 Euro, gegeben (ich hätte gerne noch mehr gegeben, davon hat mir Georges aber abgeraten, da dies bereits mehr als ein Monatsverdienst dieser Familie ist), was die Mutter zu Tränen gerührt und, wie man mir sagte "die stärksten Worte der Ewe Sprache" zu sagen, gebracht hat. Ich werde wohl jetzt den kompletten Segen Gottes auf meiner Seite haben!
Ich mit Irene und ihrer Familie |
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