Ich. Liebe. Ghana !!!
Mein Papa und ich sind jetzt züruck in Togo, aber wie gerne wäre ich noch länger in Ghana geblieben.
Mein Papa und ich sind jetzt züruck in Togo, aber wie gerne wäre ich noch länger in Ghana geblieben.
Nachdem es am Grenzübergang mal wieder eher hektisch zuging und es kein Mensch fassen konnte, dass
mein Vater und ich unterschiedliche Staatsangehörigkeiten haben, sind wir in
einem jeep-ähnlichen Ford der irgendwann mal in Florida war, nach Accra
gefahren. Leider kamen wir zu spät an, um wie geplant direkt weiter nach Cape
Coast zu fahren, wir haben aber ein schönes Hotel gefunden und uns damit
einfach etwas Stress genommen. Ich hatte schon einen mittelschweren
Kulturschock, da Accra locker eine europäische Stadt sein könnte, aber dazu
später mehr.
Am nächsten Tag ging es dann mit dem klimatisierten(!) Bus
weiter ins schöne Cape Coast, nach einem Mittagessen im Beach Front Restaurant
haben wir uns das Cape Coast Castle, was sehr bedeutend für die
Sklavengeschichte ist und sogar schon Besuch von den Obamas hatte, angeschaut
und eine außerordentlich gute Führung gehabt.
Weiter ging es in den Kakum National Park, wo es 30m hohe
Seilbrücken gibt, die wir allerdings nicht bestiegen haben da es dafür
lächerlich hohe Eintrittspreise und große schreiende ghanaische Schulgruppen,
die jegliche Tiere die man hätte sehen können, weggescheucht hatten. Wir haben
uns lieber für eine 2-stündige Wanderung mit einem Guide, der wiederum schon
Bill Clinton getroffen hatte(amerikanische Präsidenten scheinen Ghana sehr zu
mögen) und uns sehr interessante Dinge über die Bäume und Lebewesen erzählen
konnte. Auf dem Rückweg haben wir in einem „Waisenhaus“ für Affen
vorbeigeschaut, wo es wirklich viele unfassbar aufgedrehte Affen zu sehen gab,
da traurigerweise freilebende Affen in Ghana geschossen werden – nicht selten,
um sie zu essen. Guten Appetit!
Nachmittags ging es weiter an den absolut zauberhaften Brenu
Beach, wo wir außer einem Strandspaziergang mal einfach gar nichts getan
sondern die Seele haben baumeln lassen – das perfekte Getaway vom hektischen
togolesischen Alltag.
Am nächsten Tag war das Elmina Castle dran, ebenfalls ein
bedeutender Punkt für die Sklavengeschichte, allerdings mit einer wesentlich
schlechteren Führung. Dennoch war es sehr interessant aber auch schockierend zu
sehen, was für Geschichte hier geschrieben wurde.
Freitags ging es dann zurück nach Accra und in meinen
persönlichen Himmel Westafrikas: das Holiday Inn am Flughafen. Da mein
vielreisender Papa noch Punkte gut, und gute Hotels in Accra schwer zu finden
sind, haben wir hier für zwei Nächte eingecheckt und ich damit zurück in der westlichen
Zivilisation war: Pool, Fitnessstudio – was braucht man mehr?! Dazu noch ein
riesiges Frühstücksbuffet und schon vergisst man alle Sorgen. Ja, wir sind auch
mal raus aus dem Hotel, so ist das nicht ;-) Samstags haben wir uns das
Nationalmuseum sowie einen Gedenkpark für den ersten ghanaischen Präsidenten
angeschaut. Dabei haben wir sogar den letzten ghanaischen Präsidenten im Auto
gesehen, der, beeindruckenderweise, Geld an seine Landsleute verteilt. Das ist
in Togo völlig undenkbar.
Sonntags sind wir dann etwas in den Norden nach Hohoe ins
zauberhafte „Geduld“ Hotel, was von einer Ghanaerin geleitet wird, die – alle
Achtung – in Heidelberg BWL studiert hat. Ein wunderschönes ruhiges Fleckchen,
direkt am Fuße des Wli Waterfalls, den wir Montag bestiegen haben. Ich hatte
zwischenzeitlich Angst, dass mein Papa mit dem Helikopter wegen Atemnot
ausgeflogen werden muss, aber letztendlich haben wir es in rekordverdächtigen
90 Minuten bis ganz nach oben geschafft. Und es war jeden Schritt wert. Dort
oben waren zwar auch einige Leute, aber bedeutend weniger als am unteren
Wasserfall an dem scheinbar halb Ghana den Ostermontag unter mächtigem
Alkoholeinfluss und mit viel Lärm feierte.
Nicht weniger spektakulär war der Grenzübergang in der
Walachei, den wir sogar zu Fuß absolviert haben. Kaum in Togo angekommen hat
mein Vater dann aufgrund von Straßenverhältnissen und Personenzahl im Auto, den
Unterschied zwischen Ghana und Togo sehen. Ich kann es euch sagen, man fährt
nur einige Kilometer weiter und ist in einer anderen Welt. Zu sagen, dass Ghana
wie Europa ist, ist natürlich etwas übertrieben, aber es ist Togo einfach
Meilen voraus. Von perfekten Straßen landesweit, über vertrauensvolle Soldaten
bis hin zu richtigen Supermärkten ist Ghana wirklich weit entwickelt und
stabil, wenn auch neulich gefundene Ölquellen für Unruhen in der Zukunft sorgen
könnten. Ich finde es wahrlich traurig, dass man bei so einer kleinen
Entfernung solche Unterschiede sehen kann. Ich frage mich auch, was Togo
einfach seit Ewigkeiten falsch macht und wie man das ändern kann – aber das
liegt wohl außerhalb meines Könnens. Jedenfalls habe ich die Woche in Ghana zu
100 Prozent genossen, war aber gleichzeitig überglücklich, wieder in meine Wahlheimat zu kommen. Vor
allem, da mich ein neuer Mitbewohner erwartete: Darf ich vorstellen – Zulu!
Lisa hat uns in meiner Abwesenheit einfach eine kleine süße Katze gekauft,
worüber wir öfter mal nachgedacht, aber es nie wirklich ernst gemeint hatten.
Es ist die wirklich süßeste, verspielteste aber auch lauteste und dreisteste
Katze der Welt! Welcome to the family :-)
Brenu Beach |
Elmina Castle |
Beweisfoto ;-) |
Wli Falls |
Zuluuuu :) :) :) |
Regenwald im Kakum National Park |
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