Nachdem ich euch letzte Woche davon berichtet hatte, dass es seit den Osterferien öfter mal Streiks gibt, hat es gestern Abend in Lomé eine folgenschwere Entscheidung gegeben.
Irgendein Ministerium hat entschieden, dass bis es eine neue Regelung gibt, wie die Bezahlung der Lehrer wird, alle Schulen in Togo geschlossen bleiben. ALLE Schulen, von Norden bis Süden und vor allem auch die Privatschulen. Damit sind die meisten Freiwilligen jetzt erst einmal arbeitslos. Wie lange das Ganze dauern soll, weiß kein Mensch - es kann eine Woche aber auch einen Monat dauern.
Was wirklich tragisch ist, ist, dass die Hauptleidtragenden die Schüler sind, vor allem eben solche wie Irene, die jetzt vor den Abschlussprüfungen stehen. Es steht sogar im Raum, dass, wie in den 90ern einmal, "Togo blanche" gemacht wird - sprich, kein einziger Schüler geht durch die Prüfungen und alle müssen das Jahr wiederholen.
Nunja, jetzt heißt es wieder andere Beschäftigung suchen. Lisa und ich gehen heute Mittag ins Waisenhaus, verteilen die Klamotten und Spielzeuge die noch übrig sind und, sollte es wesentlich lange dauern, machen wir vielleicht doch noch einmal eine Reise. Aber hoffen wir zuerst, dass nächste Woche wieder Unterricht ist!!
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Nachträglich hinzugefügt:
Wie wir schockierenderweise heute Nachmittag erfahren mussten, ist im Norden, genau genommen in Dapaong, gestern Abend ein 12 jähriges Mädchen im Zusammenhang mit den Streiks erschossen worden. Einige der streikenden Menschen haben in dieser Stadt das Büro der Gendarmerie abgebrannte, welche daraufhin völlig wahrlos in die Menge geschossen und letztendlich eine 12 jährige Schülerin getroffen haben. Wir sind absolut sprachlos, genauso wie die gesamte Bevölkerung.
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