Montag, 29. April 2013

Nutsifafa goes Atakpamé



Nutsifafa ist Ewe und bedeutet „Friede“ – und ist gleichzeitig der Name meiner Tanz-und Trommelgruppe hier in Togo.
Dieses Wochenende hatten wir unseren ersten Auftritt, oder Spektakel, wie man hier sagt(etwas seltsame Wortwahl..). Damit ging es wieder auf die Horrorstraße nach Atakpamé. Freitagabend angekommen wurden wir schon herzlich von der dortigen Gruppe erwartet, mit denen wir zusammen den Auftritt organisiert haben, abgesehen von köstlichem Essen haben sie uns ebenfalls einen Schlafplatz zur Verfügung gestellt.
Samstagmorgen ging es los mit einer Parade durch die Stadt, denn am Samstag war ebenfalls der Unabhängigkeitstag Togos, mit unserer Show vor dem Bürgermeister haben wir es sogar in das togolesische Fernsehen geschafft. Nunja, das „Durch die Straßen ziehen“ hat Früchte getragen und unser Auftritt war gut besucht – zu Recht! Trotz Krankheiten und diversen Zoffereien, die nur ein Haufen weißer Mädchen kreieren kann, haben wir richtig gut getanzt und die Leute super unterhalten. Dazu noch unser Schlangenmensch, der kreativerweise „Snake“ heißt und sich ungefähr alle Gelenke auskugeln  oder auch mit seinen Armen Seilspringen kann und die Show ist perfekt. Die Bilder und Videos kommen sofort, wenn ich sie von den anderen bekommen habe!
Gleichzeitig habe ich die Reise dorthin genutzt, um auch noch einmal bei Irenes Familie vorbeizuschauen, die hocherfreut über den Überraschungsbesuch waren. Ich hoffe, ich konnte ihrer Mutter damit noch einmal Vertrauen für mich und mein Handeln geben. Irene ist nebenbei schon wieder krank, dieses Mal ist es ein Abszess im Gesicht, der im Krankenhaus auf sehr grobe Weise aufgeschnitten wurde, jedoch müssten wir jetzt mit Antibiotika alles im Griff haben. Hier hat sich aber wieder gezeigt, dass Irene ohne meine Anwesenheit kaum zu etwas fähig ist, Lisa war nämlich mit ihr im Krankenhaus, da ich wie gesagt noch auf Reise war, und damit ist sie nicht klargekommen und ist ohne mich auch nicht zur benötigten zweiten Behandlung gegangen. Wieder frage ich mich, wie das alles funktionieren soll, wenn ich weg bin. Sie muss verstehen, dass sie jetzt selbst Verantwortung trägt und eben kein Kind mehr sein kann – aber das muss man einem Mädchen, was eingeschüchtert wie eine Maus ist, erst einmal beibringen.
Das dürften die Neuigkeiten für den Moment sein, es gab zwar wieder ein paar Horrorgeschichten, aber die erspare ich euch und mir sie abzutippen, das mag man einfach schnell vergessen. Denken wir lieber daran, dass am Mittwoch der 1. Mai ist – ja, der wird auch hier gefeiert. Wie genau, das weiß man nicht, ich bin jedenfalls an eine Schule zum Lehreressen eingeladen. Alles Weitere sieht man dann! Bis dahin, alles Liebe.

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