Nutsifafa ist Ewe und bedeutet „Friede“ – und ist
gleichzeitig der Name meiner Tanz-und Trommelgruppe hier in Togo.
Dieses Wochenende hatten wir unseren ersten Auftritt, oder
Spektakel, wie man hier sagt(etwas seltsame Wortwahl..). Damit ging es wieder
auf die Horrorstraße nach Atakpamé. Freitagabend angekommen wurden wir schon
herzlich von der dortigen Gruppe erwartet, mit denen wir zusammen den Auftritt
organisiert haben, abgesehen von köstlichem Essen haben sie uns ebenfalls einen
Schlafplatz zur Verfügung gestellt.
Samstagmorgen ging es los mit einer Parade durch die Stadt,
denn am Samstag war ebenfalls der Unabhängigkeitstag Togos, mit unserer Show
vor dem Bürgermeister haben wir es sogar in das togolesische Fernsehen
geschafft. Nunja, das „Durch die Straßen ziehen“ hat Früchte getragen und unser
Auftritt war gut besucht – zu Recht! Trotz Krankheiten und diversen Zoffereien,
die nur ein Haufen weißer Mädchen kreieren kann, haben wir richtig gut getanzt
und die Leute super unterhalten. Dazu noch unser Schlangenmensch, der
kreativerweise „Snake“ heißt und sich ungefähr alle Gelenke auskugeln oder auch mit seinen Armen Seilspringen kann
und die Show ist perfekt. Die Bilder und Videos kommen sofort, wenn ich sie von
den anderen bekommen habe!
Gleichzeitig habe ich die Reise dorthin genutzt, um auch
noch einmal bei Irenes Familie vorbeizuschauen, die hocherfreut über den
Überraschungsbesuch waren. Ich hoffe, ich konnte ihrer Mutter damit noch einmal
Vertrauen für mich und mein Handeln geben. Irene ist nebenbei schon wieder
krank, dieses Mal ist es ein Abszess im Gesicht, der im Krankenhaus auf sehr
grobe Weise aufgeschnitten wurde, jedoch müssten wir jetzt mit Antibiotika
alles im Griff haben. Hier hat sich aber wieder gezeigt, dass Irene ohne meine
Anwesenheit kaum zu etwas fähig ist, Lisa war nämlich mit ihr im Krankenhaus,
da ich wie gesagt noch auf Reise war, und damit ist sie nicht klargekommen und
ist ohne mich auch nicht zur benötigten zweiten Behandlung gegangen. Wieder
frage ich mich, wie das alles funktionieren soll, wenn ich weg bin. Sie muss
verstehen, dass sie jetzt selbst Verantwortung trägt und eben kein Kind mehr
sein kann – aber das muss man einem Mädchen, was eingeschüchtert wie eine Maus
ist, erst einmal beibringen.
Das dürften die Neuigkeiten für den Moment sein, es gab zwar
wieder ein paar Horrorgeschichten, aber die erspare ich euch und mir sie
abzutippen, das mag man einfach schnell vergessen. Denken wir lieber daran,
dass am Mittwoch der 1. Mai ist – ja, der wird auch hier gefeiert. Wie genau,
das weiß man nicht, ich bin jedenfalls an eine Schule zum Lehreressen
eingeladen. Alles Weitere sieht man dann! Bis dahin, alles Liebe.
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