Freitag, 16. November 2012

Ein Monat in Togo

Unglaublich aber wahr, jetzt bin ich tatsächlich einen Monat hier. Das Wechselbad der Gefühle zwischen "Oh mein Gott, die Zeit fliegt!!!" und "Ohwei, das ist ja ewig hier" hält an, aber würde mich jemand kurz nach dem Aufstehen fragen, wie lange ich schon hier bin, würde ich sagen maximal zwei Wochen.
So, zum Einmonatigen meine Hitlist der Dinge die mir hier fehlen(MENSCHEN sind hier ganz eindeutig ausgeschlossen, denn das kann man gar nicht in Worte fassen wie sehr ihr mir fehlt!!):
1. MEIN BETT!
Jeden Morgen wenn ich aufwache, ist eine richtige Kuhle in meiner Matratze, dort wo ich gelegen habe. Mein Rücken der ohnehin schon Probleme macht, freut sich. Die erste Nacht in meinem Bett zuhause mit meiner geliebten steinharten Matratze wird der Hammer.
2. EIN BADEZIMMER
Ich muss wirklich mal genauere Bilder von unserem "Bad" reinstellen, das habe ich bisher vergessen. Wie schön der Gedanke ist, dass man morgens einfach ins Bad gehen und sich waschen und auf Toilette gehen kann, ohne Größere Umstände. Wenn ich hier morgens nur mein Gesicht waschen will, muss ich erst zum Brunnen laufen, Wasser holen, das ganze ins Bad tragen, mein riesiges Handtuch aus dem Zimmer holen.. etc pp. Und irgendwie befürchte ich, dass meine Füße einfach nie wieder sauber werden.  Außerdem finde ich ein Bad ohne Kakerlaken und Spinnen irgendwie hübscher ;-)
3.MILCHPRODUKTE
Da es hier einfach keine wirklichen Kühlschränke gibt, gibt es auch einfach NICHTS an Milchprodukten zu holen. Die Milch die hier benutzt wird, besteht immer aus Milchpulver. Genau so arg fehlen mir aber auch Vollkornprodukt, davon ist hier einfach nichts zu holen. Da lerne ich das deutsche Brot wieder zu schätzen, genau wie in Australien.
4.  SPRUDELWASSER
Genau so wie Vollkorn etwas was ich an Deutschland liebe - das Wasser aus den kleinen Plastiktüten schmeckt einfach nicht und löscht vor allem nicht den Durst den man bei den Temperaturen hier hat.
5. MEIN IPHONE
Ja Mama, jetzt wirst du wahrscheinlich lachen? Ich gebe mein großes Bedürfnis nach meinem geliebten iPhone offen zu - wie viel einfacher damit alles ist..!! Allerdings kann ich mir jetzt schon nicht mehr vorstellen einen Touchscreen zu benutzen.
6. EINE WASCHMASCHINE
Mal ist es ganz lustig mit der Hand zu waschen, aber wenn man jeden Samstag morgen 1-2 Stunden gebückt die Hände wund rubbelt, lässt diese anfängliche Begeisterung ziemlich schnell nach. Ein paar Knöpfe drücken ist da gemütlicher und vor allem schonender für die Kleidung - allerdings ist das die Freikarte zum Shoppen wenn ich heimkomme ;-)
7. MEIN MINI
Ihr wisst, ich liebe mein Auto. Wie sehr ich es vermisse, damit einfach mal durch die Gegend zu düsen und laut Musik zu hören. Zu den Autos hier mache ich denke nochmal einen seperaten Eintrag, das ist es wert!
8. KÄLTE
 Ob ihr es glaubt oder nicht, ich sehe mich sehr nach dem Winter - besonders die Adventszeit liebe ich sehr. Heute waren wir in einem klimatisierten Geschäft und sind fast erfroren. Als wir dann auf der Klimaanlage gesehen haben, dass sie auf 25 Grad kühlt waren wir schon schockiert. Heute waren es knapp 36 Grad
9. AUSSCHLAFEN
Mit diesem schrecklichen Hahn in unserem Haus ist daran einfach nicht zu denken. Unter der Woche ist das ja auch kein Problem, muss sowieso immer vor sechs aufstehen, aber am Wochenende mal so bis neun zu schlafen wäre Luxus - wie gut, dass das Paket von meiner Mama unterwegs ist und sich daran Ohropax befinden!
10. SPORT
Wie gerne ich wieder ins Och trainieren gehen würde!!! Oder ein paar Zumba Stunden geben(wobei das hier in Planung ist). Hier ist es wirklich schwierig Zeit für Sport zu finden, am Tag ist es zu heiß zum Laufen, morgens allerdings ist es noch dunkel wenn ich loslaufen müsste um pünktlich zum Arbeitsbeginn wieder da zu sein. Also beschränkt sich meine Aktivität momentan auf zwei Laufeinheiten am Wochenende, das Tanzen und ein paar kleine Workouts im Zimmer.. Tati und Lara, bald geht's im Hot Iron wieder rund! :-)

Soweit die Dinge, die man nach einem Monat schon wirklich zu schätzen weiß. Beachtet bitte, dass das jetzt rein materialistisch gesehen ist. Wenn ich loslegen würde darüber zu schreiben, wie sich meine Denkweisen nach einem Monat schon gewandelt haben, findet dieser Eintrag kein Ende, wollte euch nur mal zeigen, was man hier in Togo ziemlich schnell an Deutschland zu schätzen lernt.
So, hier jetzt auch endlich mal ein Bild von der Hauptstraße hier, ich muss wirklich mehr Bilder von alltäglichen Dingen machen, damit ihr einen besseren Eindruck kriegt, wie ich hier lebe. Damit verabschiede ich mich, die nächste Woche kommen viele viele Einträge, mir sprudeln die Ideen nur so aus dem Kopf, und nächste Woche werden sie abgetippt, versprochen!
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen