Donnerstag, 1. November 2012

An Feiertagen alles mitnehmen was geht

Letzte Woche noch haben wir das muslimische Tabaski gefeiert, heute haben wir frei da, wie in Deutschland, Allerheiligen ist. Doof nur, dass die Hessen dabei in die Schule und zur Arbeit müssen ;-) Wir haben uns also einen entspannten Vormittag auf dem Markt gemacht und zum Beispiel lecker frische Kokousnuss gegessen/getrunken. Meine anfangs penible Haltung gegenüber Essen von der Straße ist irgendwie innerhalb von zwei Wochen schon rapide gesunken... Hier gibt's einfach viel zu viele leckere Sachen!
Gleich treffen wir uns mit vielen Freiwilligen zum "Obstessen". Irgendwie wird damit niemand wirklich in den Familien versorgt, daher machen wir jetzt ein kleines Spektakel daraus.. Not macht erfinderisch. Und natürlich heute Abend wieder Tanz-und Trommeltraining - da habe ich wirklich was für mich entdeckt! :-)
Ansonsten ist hier alles beim Alten, leider hat mich neben einer Entzündung am Fuß das erste Wehwehchen in Form einer Erkältung und einer Angina erwischt, aber da mein deutscher Arzt sofort erreichbar war, ist das alles im Griff,  kein Grund zur Sorge.
Morgen kommt Georges mit Marine zurück nach Kpalimé, sie wird uns helfen die Formation und Einweisung der clubs scolaire, mit denen wir zukünftig arbeiten und über die Menschenrechte sprechen, durchzuführen. Nach dem Wochenende habe ich bestimmt viel zu berichten, ich hoffe dann startet meine "eigentliche" Arbeit auch endlich. 
Woran man sich hier wirklich gewöhnen muss, sind einerseits lange Fußstrecken und außerdem die unglaubliche Unpünktlichkeit und teilweise auch Unzuverlässigkeit. Gestern beispielsweise bin ich 30 Minuten zu einer Schule marschiert, um dort zu erfahren, dass die Deutsch AG ausfällt - dabei hatte ich sooo gut geschlafen! Langsam gewöhne ich mich an den Hahn, trotzdem kann ich es nicht abwarten bis das Paket aus Deutschland ankommt, in dem Ohropax drin liegen. Womit ich zur nächsten Sache komme, die mich hier wirklich verwundert. Es gibt nämlich schlicht und ergreifend keine Adressen oder Straßennamen! Es gibt in Kpalimé, mit immerhin 90.000 Einwohnern, eine Postzentrale, wo jegliche Post hingeschickt wird. Daher bestehen Adressen auch nur aus einer Nummer, dem Postfach und der Aufschrift : Kpalimé, Togo. Ich kann das irgendwie nicht ganz fassen. Wenn man mit dem Moto irgendwo hinfährt, sagt man immer das Viertel oder etwas was dort in der Nähe ist, bei mir beispielsweise das Viertel Latin, hinter der Grundschule von Kpouzi. Selbst in Lomé muss das so sein, oder zumindest kennen die Leute die Straßen aufgrund von nicht vorhandenen Schildern nicht, denn als wir die Adresse vom Goetheinstitut gezeigt haben, hat uns das gar nichts gebracht. 
Welcome to Togo sag ich da nur !

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