Ja, leider hat mein eigentliches Projekt noch immer nicht angefangen - aber es sieht nicht schlecht aus, dass es in zwei Wochen dann endlich mal losgeht. Mittlerweile rege ich mich aber gar nicht mehr auf(bringt mir ja nichts) sondern habe einfach wirklich genug andere Sachen gefunden, meine do-it-yourself Projekte, selbst suchen und gucken, wo man nützlich sein kann. Heute habe ich beispielsweise wieder zwei Stunden Kindernachmittag gemacht und damit 25 Kinder glücklich gemacht und dann noch Geld investiert, damit die durstige Meute was zu trinken hatte.
Ein anderes selbst gesuchtes Projekt ist die Unterstützung eines Lehrers, mit dem ich Deutschunterricht gebe. Francois spricht logischerweise sehr gut Deutsch und möchte gerne in Deutschland oder England seinen Master machen, dafür bewirbt er sich momentan für Stipendien. Allerdings ist dafür unter anderem der TOEFL-Test nötig, sein Englisch ist grottig, genau so wie der Lebenslauf. Also werde ich morgen anfangen mit ihm Englisch zu lernen und vor allem seinen Lebenslauf aufzupolieren, denn so wie er jetzt ist, gibt das nichts. Aber sowas lernt man hier einfach nicht in der Schule und wenn man keine Freunde hat, die diesbezüglich geschult sind, hat man eben keine Ahnung wie sowas gut geht. Ich hoffe wirklich, dass ich ihm damit helfen kann, stellt euch mal vor er kriegt Dank mir das Stipendium und kann sich so eine Zukunft aufbauen. Solche Sachen erfüllen mich wieder mit so viel Freude und Glück, dass ich den ganzen Kummer mit der Organisation und meinen Menschenrechteprojekt vergesse. Aber auch da wird jetzt selbst Hand angelegt: Ich habe zwei Freiwillige gefunden, die wie ich ähnlich "frei" sind, also nicht mit weltwärts hier sind, und zu dritt wollen wir die Kampagne jetzt unabhängig von Georges ins Rollen bringen. Daher werde ich mich morgen Nachmittag mit den beiden treffen, um das zu planen. Hier muss man wieder aufpassen wie, wem und wo man von den Menschenrechten erzählt, das Ganze ist nach wie vor mit Vorsicht zu genießen. Aber ihr kennt mich, es sprudelt nur so vor Ideen aus mir! :-)
Ansonsten steht am Wochenende die Fahrt nach Lomé an, Lisa muss ihr Visum verlängern, daraus machen wir dann von Samstag bis Dienstag ein verlängertes Wochenende und lassen uns es zum Beispiel am Privatstrand mal einen Tag so richtig gut gehen.. Der Bericht folgt!
Mittwoch, 28. November 2012
Sonntag, 25. November 2012
Pic d'Agou
Am Wochenende bin ich mit 6 Yovos und einem Togolesen in Richtung Pic d'Agou aufgebrochen, der höchste Berg Togos mit eher schwachen 986m.(Man beachte das hochprofessionell bearbeitete Bild mit dem schwarzen Pfeil - da oben war ich!!) Das Ganze aber bei 30 Grad und von knapp 0m Höhe ist dann aber doch mehr als anstrengend!
Samstags sind wir von Kpalimé nach Agou losmarschiert, knapp 12km durch die schöne grüne Landschaft, bis zu unserem Ziel das Haus der Jeunesse en Misson, eine evangelische weltweit verbreitete Organisastion, bei der geschlafen und gegessen haben. Mit fließendem Wasser und einem Frühstück mit Eiern und Butter und vor allem dem Mittagessen Spaghetti mit Hackfleischsoße mehr als purer Luxus!!!
Heute Morgen ging es dann den steilen Anstieg bis zum Pic, dem Gipfel hinauf. Jeder einzelne Schritt war es wert, denn die Aussicht von dort oben und auch das Klima waren absolut fantastisch. Aber lasst am besten einfach die Bilder auf euch wirken! Ich habe ein wirklich tolles Wochenende hinter mir, einziger Wehmutstropfen war, dass am Ende die Herberge doch teurer als vorher gesagt war, das mit der Kommunikation in Togo ist wirklich so eine Sache. Aber gut, die aberteuerliche Rückfahrt in einer Art Busschen mit einem Medizinmann, der noch Algen an kranke Kinder in einem Hinterhof verabreicht hat, hat es dann doch wieder absolut cool gemacht - ich hoffe, dass meine Beninreise genau so wird!
Samstags sind wir von Kpalimé nach Agou losmarschiert, knapp 12km durch die schöne grüne Landschaft, bis zu unserem Ziel das Haus der Jeunesse en Misson, eine evangelische weltweit verbreitete Organisastion, bei der geschlafen und gegessen haben. Mit fließendem Wasser und einem Frühstück mit Eiern und Butter und vor allem dem Mittagessen Spaghetti mit Hackfleischsoße mehr als purer Luxus!!!
Heute Morgen ging es dann den steilen Anstieg bis zum Pic, dem Gipfel hinauf. Jeder einzelne Schritt war es wert, denn die Aussicht von dort oben und auch das Klima waren absolut fantastisch. Aber lasst am besten einfach die Bilder auf euch wirken! Ich habe ein wirklich tolles Wochenende hinter mir, einziger Wehmutstropfen war, dass am Ende die Herberge doch teurer als vorher gesagt war, das mit der Kommunikation in Togo ist wirklich so eine Sache. Aber gut, die aberteuerliche Rückfahrt in einer Art Busschen mit einem Medizinmann, der noch Algen an kranke Kinder in einem Hinterhof verabreicht hat, hat es dann doch wieder absolut cool gemacht - ich hoffe, dass meine Beninreise genau so wird!
Donnerstag, 22. November 2012
Update
Da bin ich mal wieder, mit ein paar Infos, was ich hier einfach so treibe.
Irgendwie bin ich seit Samstag nonstop unterwegs, daher habe ich auch noch keine Zeit gehabt, die anderen Blogeinträge zu bestimmten Themen zu machen.. Nächste Woche dann? Ich hoffe es!
Aber was mache ich eigentlich, dass ich so beschäftigt bin? Kann ich mir selbst kaum erklären, habe einfach wieder ganz ganz viel Batik gemacht, da habe ich künstlich minderbemittelte echt was für mich entdeckt! Außerdem habe ich Taekwondo und Yoga hier ausprobiert, es ist wirklich unglaublich, was für Angebote man hier findet wenn man nur weiß wo - das ist nämlich nie so leicht rauszukriegen, da muss man einfach die richtigen Personen kennen. Ansonsten gehe ich jetzt auch morgens zweimal die Woche vor der Arbeit laufen, das heißt um 5.15 in der Dunkelheit aufstehen und in den Tagesanbruch hineinlaufen - einfach mega toll, aber auch anstrengend, weshalb ich seit ein paar Tagen so extrem müde bin und schon in Erwägung gezogen habe, einen Malariatest zu machen, aber ich denke das wird dann meiner täglichen Dosis Antibiotika wohl hoffentlich nicht der Fall sein. Wobei Malaria an sich eigentlich nicht wirklich "schlimm" ist, das Problem warum es so gefürchtet ist, ist, dass die meisten Afrikaner schlicht und ergreifend nicht das Geld für die Medikamente gegen das Malaria haben wenn es auftritt und sie deshalb daran sterben.. so eine bittere Wahrheit.
Ansonsten bin ich momentan auch sehr ausgebucht, da meine Schüler nächste Woche den ersten Klausurenblock vor sich haben, drei mal im Jahr stehen hier Tests an. Daher gebe ich ihnen freiwillig nachmittags oder am Wochenende Nachhilfe in Kleingruppen, was die Schüler erst gar nicht fassen konnten und die Lehrer erst. Da setzt sich jemand freiwillig und ohne Bezahlung hin um mit einem zu lernen? War für sie nicht begreifbar, aber jetzt sind alle total dankbar. Der Unterricht ist nämlich oft wirklich mangelhaft und dann werden meine Kinder wieder geschlagen, wenn sie es bei schlechten Erklärungen nicht verstanden haben... Hier läuft wirklich einiges schief. Die Schüler haben auch jetzt schon gesagt bekommen, dass sie verprügelt werden, wenn sie den Test nicht bestehen. Ist das zu fassen? Wirklich gut war aber, dass meine Première, die Klasse ein Jahr vor dem Abschluss, heute gesagt hat, dass sie sich wehren oder einfach gehen werden, wenn die Lehrer mit den Schlägen anfangen wollen. Langsam kommen wir in die richtige Richtung!!
Ansonsten hat mein Projekt ja leider immer noch nicht angefangen, da Georges sich nach Atakpamé verabschiedet hat, aber ich war wirklich sonst sehr sinnvoll beschäftigt und gehe morgen endlich ins Waisenhaus, bin schon super gespannt!
Die nächsten Wochen sind insgesamt schon ziemlich ausgeplant, am Wochenende gehen wir auf den Pic d'Agou, den höchsten Punkt Togos, verbunden mit einer Wanderung von 10km erstmal bis dort hin und schlafen in Häusern, die irgendwelche Deutschen mal gebaut haben - ich hoffe auf eine Dusche mit fließendem Wasser! ;-) Das Wochenende danach geht es nach Lomé zwecks Visaverlängerung von Lisa - ich darf mitfahren ohne, dass dabei Urlaubstage draufgehen(wir bleiben bis Dienstag)- und da ein bekannter bei der togolesischen Volleyballmeisterschaft teilnimmt, ich bin WIRKLICH gespannt, was man da erwarten kann! Dann ist es schon Dezember, ein Wochenende geht es nach Atakpamé zu anderen freiwilligen und am Ende des Dezembers wartet meine Beninreise mit Lisa auf mich, wow!! Dazu nochmal genauer mehr in einem anderen Beitrag.
Tja, jetzt ist ein Viertel meiner Zeit hier schon rum.. ist das möglich? Ich habe Angst, dass alles viel zu schnell vorbeirast. Aber dennoch, die Freude auf EUCH ist jetzt schon unglaublich!
Irgendwie bin ich seit Samstag nonstop unterwegs, daher habe ich auch noch keine Zeit gehabt, die anderen Blogeinträge zu bestimmten Themen zu machen.. Nächste Woche dann? Ich hoffe es!
Aber was mache ich eigentlich, dass ich so beschäftigt bin? Kann ich mir selbst kaum erklären, habe einfach wieder ganz ganz viel Batik gemacht, da habe ich künstlich minderbemittelte echt was für mich entdeckt! Außerdem habe ich Taekwondo und Yoga hier ausprobiert, es ist wirklich unglaublich, was für Angebote man hier findet wenn man nur weiß wo - das ist nämlich nie so leicht rauszukriegen, da muss man einfach die richtigen Personen kennen. Ansonsten gehe ich jetzt auch morgens zweimal die Woche vor der Arbeit laufen, das heißt um 5.15 in der Dunkelheit aufstehen und in den Tagesanbruch hineinlaufen - einfach mega toll, aber auch anstrengend, weshalb ich seit ein paar Tagen so extrem müde bin und schon in Erwägung gezogen habe, einen Malariatest zu machen, aber ich denke das wird dann meiner täglichen Dosis Antibiotika wohl hoffentlich nicht der Fall sein. Wobei Malaria an sich eigentlich nicht wirklich "schlimm" ist, das Problem warum es so gefürchtet ist, ist, dass die meisten Afrikaner schlicht und ergreifend nicht das Geld für die Medikamente gegen das Malaria haben wenn es auftritt und sie deshalb daran sterben.. so eine bittere Wahrheit.
Ansonsten bin ich momentan auch sehr ausgebucht, da meine Schüler nächste Woche den ersten Klausurenblock vor sich haben, drei mal im Jahr stehen hier Tests an. Daher gebe ich ihnen freiwillig nachmittags oder am Wochenende Nachhilfe in Kleingruppen, was die Schüler erst gar nicht fassen konnten und die Lehrer erst. Da setzt sich jemand freiwillig und ohne Bezahlung hin um mit einem zu lernen? War für sie nicht begreifbar, aber jetzt sind alle total dankbar. Der Unterricht ist nämlich oft wirklich mangelhaft und dann werden meine Kinder wieder geschlagen, wenn sie es bei schlechten Erklärungen nicht verstanden haben... Hier läuft wirklich einiges schief. Die Schüler haben auch jetzt schon gesagt bekommen, dass sie verprügelt werden, wenn sie den Test nicht bestehen. Ist das zu fassen? Wirklich gut war aber, dass meine Première, die Klasse ein Jahr vor dem Abschluss, heute gesagt hat, dass sie sich wehren oder einfach gehen werden, wenn die Lehrer mit den Schlägen anfangen wollen. Langsam kommen wir in die richtige Richtung!!
Ansonsten hat mein Projekt ja leider immer noch nicht angefangen, da Georges sich nach Atakpamé verabschiedet hat, aber ich war wirklich sonst sehr sinnvoll beschäftigt und gehe morgen endlich ins Waisenhaus, bin schon super gespannt!
Die nächsten Wochen sind insgesamt schon ziemlich ausgeplant, am Wochenende gehen wir auf den Pic d'Agou, den höchsten Punkt Togos, verbunden mit einer Wanderung von 10km erstmal bis dort hin und schlafen in Häusern, die irgendwelche Deutschen mal gebaut haben - ich hoffe auf eine Dusche mit fließendem Wasser! ;-) Das Wochenende danach geht es nach Lomé zwecks Visaverlängerung von Lisa - ich darf mitfahren ohne, dass dabei Urlaubstage draufgehen(wir bleiben bis Dienstag)- und da ein bekannter bei der togolesischen Volleyballmeisterschaft teilnimmt, ich bin WIRKLICH gespannt, was man da erwarten kann! Dann ist es schon Dezember, ein Wochenende geht es nach Atakpamé zu anderen freiwilligen und am Ende des Dezembers wartet meine Beninreise mit Lisa auf mich, wow!! Dazu nochmal genauer mehr in einem anderen Beitrag.
Tja, jetzt ist ein Viertel meiner Zeit hier schon rum.. ist das möglich? Ich habe Angst, dass alles viel zu schnell vorbeirast. Aber dennoch, die Freude auf EUCH ist jetzt schon unglaublich!
Montag, 19. November 2012
Besuch aus Deutschland
Gestern Abend war Claude, mein Koordinator aus Deutschland und Bruder von meinem togolesischen Koordinator Roger, zu Besuch in Kpalimé. Er kommt ursprünglich hier her, wohnt aber schon mehrere Jahre in Deutschland. Es war so gut, mit jemandem aus Deutschland zu reden, der sich auskennt was unsere Arbeit hier angeht und dem man wirklich vertrauen kann und sich kümmert.
Leider hat Claude das bestätigt, was ich schon etwas länger befürchte: Dass die Arbeit mit Georges nicht immer einfach ist. Mein Projekt hat nämlich immer noch nicht begonnen, gestern vor Claude hieß es dann, dass es diese Woche definitiv losgehen würde, heute Nachmittag wollte Georges eigentlich mit mir in die Schulen fahren um das Programm für die nächsten Wochen abzuholen - leider habe ich den ganzen Tag selbst nach Anrufen bei ihm nichts gehört und musste jetzt erfahren, dass er für ein paar Tage nach Atakpamé fährt. Ihr könnt euch vorstellen, wie groß der Frust dementsprechend und diesbezüglich ist.
Abgesehen davon haben wir gestern aber auch allgemeine Dinge wie die Vorschriften in den Gastfamilien geklärt, wobei sich auch rausgestellt hat, dass ich nicht in der Familie bin, in die ich ursprünglich kommen sollte - noch etwas, das laut Claude aufgrund von Georges gescheitert ist. Ich bin absolut glücklich in meiner jetztigen Familie, nur hieß es in Deutschland, dass die "eigentliche" Familie wie die Faust aufs Auge passen würde usw, das hinterlässt einfach ein komisches Gefühl.
Ansonsten hat Claude sich wirklich aufmerksam um unsere Anliegen gekümmert, noch etwas, was bei Georges leider etwas fehlt, da man hier eher das Gefühl hat, lästig zu sein. Ich werde einfach probieren, mich in Zukunft mehr an Roger, Claudes Bruder, zu halten wenn ich Probleme habe - leider hilft mir das aber für mein immer noch nicht begonnenes Projekt nicht, da ich dort definitiv mit Georges zusammenarbeiten muss.
Es heißt wohl - Kopf hoch und weiterhin auf eigene Faust sinnvolle Beschäftigung suchen!
Leider hat Claude das bestätigt, was ich schon etwas länger befürchte: Dass die Arbeit mit Georges nicht immer einfach ist. Mein Projekt hat nämlich immer noch nicht begonnen, gestern vor Claude hieß es dann, dass es diese Woche definitiv losgehen würde, heute Nachmittag wollte Georges eigentlich mit mir in die Schulen fahren um das Programm für die nächsten Wochen abzuholen - leider habe ich den ganzen Tag selbst nach Anrufen bei ihm nichts gehört und musste jetzt erfahren, dass er für ein paar Tage nach Atakpamé fährt. Ihr könnt euch vorstellen, wie groß der Frust dementsprechend und diesbezüglich ist.
Abgesehen davon haben wir gestern aber auch allgemeine Dinge wie die Vorschriften in den Gastfamilien geklärt, wobei sich auch rausgestellt hat, dass ich nicht in der Familie bin, in die ich ursprünglich kommen sollte - noch etwas, das laut Claude aufgrund von Georges gescheitert ist. Ich bin absolut glücklich in meiner jetztigen Familie, nur hieß es in Deutschland, dass die "eigentliche" Familie wie die Faust aufs Auge passen würde usw, das hinterlässt einfach ein komisches Gefühl.
Ansonsten hat Claude sich wirklich aufmerksam um unsere Anliegen gekümmert, noch etwas, was bei Georges leider etwas fehlt, da man hier eher das Gefühl hat, lästig zu sein. Ich werde einfach probieren, mich in Zukunft mehr an Roger, Claudes Bruder, zu halten wenn ich Probleme habe - leider hilft mir das aber für mein immer noch nicht begonnenes Projekt nicht, da ich dort definitiv mit Georges zusammenarbeiten muss.
Es heißt wohl - Kopf hoch und weiterhin auf eigene Faust sinnvolle Beschäftigung suchen!
Sonntag, 18. November 2012
Cascade de Womé
Heute stand endlich der erste Ausflug zu einem der vielen schönen Wasserfälle in unserer Umgebung an. Geplant war das ganze als Ausflug zu dritt, Lisa, ich und Guillaume, ein Togolese aus Lomé, den wir auf dem Oktoberfest kennengelernt hatten. Umso größer die Überraschung, als er mit geschlagenen acht Leuten auftauchte und uns sagte, dass sie heute einen Videoclip für eine Frau drehen. Alles klar, das ist Togo! Hier kommt eigentlich nichts so, wie es geplant wurde oder wie man sich es vorstellt.
Nachdem wir dann im Schneckentempo die unfassbar zerrüttete Straße zum Wasserfall hochgefahren sind, ging es danach zu Fuß verdächtig steil abwärts, die Höhenangst lässt grüßen! Aber es war jeden einzelnen Schritt wert, denn es war einfach zauberhaft am Wasserfall. Bei den schlappen 37 Grad heute war eine Abkühlung mehr als angenehm, dazu frisches Obst vom Markt und dann noch den eher lachhaften Versuchen eines Videodrehs zu einem Gospelsong mit völlig überschminkten Mädchen zusehen - besser kann es kaum gehen. DOCH - auf dem Heimweg haben wir dann noch beim Sonnenuntergang laut Bob Marley gehört. Das sind die Momente, in denen ich denke, dass ich hier nie wieder weg will.
Jetzt gerade war ich noch auf einer Party nach einer Hochzeit, eine Weiße hat einen Schwarzen geheiratet, dementsprechend war das ein großes Spektakel, mit viel afrikanischer Musik und Tanz, davon stelle ich morgen noch Videos rein, jetzt muss ich allerdings dringendst ins Bett, mit dem hübschen Sonnenbrand ist man noch müder als ohnehin schon. Schlaft gut, meine Lieben.
Nachdem wir dann im Schneckentempo die unfassbar zerrüttete Straße zum Wasserfall hochgefahren sind, ging es danach zu Fuß verdächtig steil abwärts, die Höhenangst lässt grüßen! Aber es war jeden einzelnen Schritt wert, denn es war einfach zauberhaft am Wasserfall. Bei den schlappen 37 Grad heute war eine Abkühlung mehr als angenehm, dazu frisches Obst vom Markt und dann noch den eher lachhaften Versuchen eines Videodrehs zu einem Gospelsong mit völlig überschminkten Mädchen zusehen - besser kann es kaum gehen. DOCH - auf dem Heimweg haben wir dann noch beim Sonnenuntergang laut Bob Marley gehört. Das sind die Momente, in denen ich denke, dass ich hier nie wieder weg will.
Jetzt gerade war ich noch auf einer Party nach einer Hochzeit, eine Weiße hat einen Schwarzen geheiratet, dementsprechend war das ein großes Spektakel, mit viel afrikanischer Musik und Tanz, davon stelle ich morgen noch Videos rein, jetzt muss ich allerdings dringendst ins Bett, mit dem hübschen Sonnenbrand ist man noch müder als ohnehin schon. Schlaft gut, meine Lieben.
Freitag, 16. November 2012
Ein Monat in Togo
Unglaublich aber wahr, jetzt bin ich tatsächlich einen Monat hier. Das Wechselbad der Gefühle zwischen "Oh mein Gott, die Zeit fliegt!!!" und "Ohwei, das ist ja ewig hier" hält an, aber würde mich jemand kurz nach dem Aufstehen fragen, wie lange ich schon hier bin, würde ich sagen maximal zwei Wochen.
So, zum Einmonatigen meine Hitlist der Dinge die mir hier fehlen(MENSCHEN sind hier ganz eindeutig ausgeschlossen, denn das kann man gar nicht in Worte fassen wie sehr ihr mir fehlt!!):
1. MEIN BETT!
Jeden Morgen wenn ich aufwache, ist eine richtige Kuhle in meiner Matratze, dort wo ich gelegen habe. Mein Rücken der ohnehin schon Probleme macht, freut sich. Die erste Nacht in meinem Bett zuhause mit meiner geliebten steinharten Matratze wird der Hammer.
2. EIN BADEZIMMER
Ich muss wirklich mal genauere Bilder von unserem "Bad" reinstellen, das habe ich bisher vergessen. Wie schön der Gedanke ist, dass man morgens einfach ins Bad gehen und sich waschen und auf Toilette gehen kann, ohne Größere Umstände. Wenn ich hier morgens nur mein Gesicht waschen will, muss ich erst zum Brunnen laufen, Wasser holen, das ganze ins Bad tragen, mein riesiges Handtuch aus dem Zimmer holen.. etc pp. Und irgendwie befürchte ich, dass meine Füße einfach nie wieder sauber werden. Außerdem finde ich ein Bad ohne Kakerlaken und Spinnen irgendwie hübscher ;-)
3.MILCHPRODUKTE
Da es hier einfach keine wirklichen Kühlschränke gibt, gibt es auch einfach NICHTS an Milchprodukten zu holen. Die Milch die hier benutzt wird, besteht immer aus Milchpulver. Genau so arg fehlen mir aber auch Vollkornprodukt, davon ist hier einfach nichts zu holen. Da lerne ich das deutsche Brot wieder zu schätzen, genau wie in Australien.
4. SPRUDELWASSER
Genau so wie Vollkorn etwas was ich an Deutschland liebe - das Wasser aus den kleinen Plastiktüten schmeckt einfach nicht und löscht vor allem nicht den Durst den man bei den Temperaturen hier hat.
5. MEIN IPHONE
Ja Mama, jetzt wirst du wahrscheinlich lachen? Ich gebe mein großes Bedürfnis nach meinem geliebten iPhone offen zu - wie viel einfacher damit alles ist..!! Allerdings kann ich mir jetzt schon nicht mehr vorstellen einen Touchscreen zu benutzen.
6. EINE WASCHMASCHINE
Mal ist es ganz lustig mit der Hand zu waschen, aber wenn man jeden Samstag morgen 1-2 Stunden gebückt die Hände wund rubbelt, lässt diese anfängliche Begeisterung ziemlich schnell nach. Ein paar Knöpfe drücken ist da gemütlicher und vor allem schonender für die Kleidung - allerdings ist das die Freikarte zum Shoppen wenn ich heimkomme ;-)
7. MEIN MINI
Ihr wisst, ich liebe mein Auto. Wie sehr ich es vermisse, damit einfach mal durch die Gegend zu düsen und laut Musik zu hören. Zu den Autos hier mache ich denke nochmal einen seperaten Eintrag, das ist es wert!
8. KÄLTE
Ob ihr es glaubt oder nicht, ich sehe mich sehr nach dem Winter - besonders die Adventszeit liebe ich sehr. Heute waren wir in einem klimatisierten Geschäft und sind fast erfroren. Als wir dann auf der Klimaanlage gesehen haben, dass sie auf 25 Grad kühlt waren wir schon schockiert. Heute waren es knapp 36 Grad
9. AUSSCHLAFEN
Mit diesem schrecklichen Hahn in unserem Haus ist daran einfach nicht zu denken. Unter der Woche ist das ja auch kein Problem, muss sowieso immer vor sechs aufstehen, aber am Wochenende mal so bis neun zu schlafen wäre Luxus - wie gut, dass das Paket von meiner Mama unterwegs ist und sich daran Ohropax befinden!
10. SPORT
Wie gerne ich wieder ins Och trainieren gehen würde!!! Oder ein paar Zumba Stunden geben(wobei das hier in Planung ist). Hier ist es wirklich schwierig Zeit für Sport zu finden, am Tag ist es zu heiß zum Laufen, morgens allerdings ist es noch dunkel wenn ich loslaufen müsste um pünktlich zum Arbeitsbeginn wieder da zu sein. Also beschränkt sich meine Aktivität momentan auf zwei Laufeinheiten am Wochenende, das Tanzen und ein paar kleine Workouts im Zimmer.. Tati und Lara, bald geht's im Hot Iron wieder rund! :-)
Soweit die Dinge, die man nach einem Monat schon wirklich zu schätzen weiß. Beachtet bitte, dass das jetzt rein materialistisch gesehen ist. Wenn ich loslegen würde darüber zu schreiben, wie sich meine Denkweisen nach einem Monat schon gewandelt haben, findet dieser Eintrag kein Ende, wollte euch nur mal zeigen, was man hier in Togo ziemlich schnell an Deutschland zu schätzen lernt.
So, hier jetzt auch endlich mal ein Bild von der Hauptstraße hier, ich muss wirklich mehr Bilder von alltäglichen Dingen machen, damit ihr einen besseren Eindruck kriegt, wie ich hier lebe. Damit verabschiede ich mich, die nächste Woche kommen viele viele Einträge, mir sprudeln die Ideen nur so aus dem Kopf, und nächste Woche werden sie abgetippt, versprochen!
So, zum Einmonatigen meine Hitlist der Dinge die mir hier fehlen(MENSCHEN sind hier ganz eindeutig ausgeschlossen, denn das kann man gar nicht in Worte fassen wie sehr ihr mir fehlt!!):
1. MEIN BETT!
Jeden Morgen wenn ich aufwache, ist eine richtige Kuhle in meiner Matratze, dort wo ich gelegen habe. Mein Rücken der ohnehin schon Probleme macht, freut sich. Die erste Nacht in meinem Bett zuhause mit meiner geliebten steinharten Matratze wird der Hammer.
2. EIN BADEZIMMER
Ich muss wirklich mal genauere Bilder von unserem "Bad" reinstellen, das habe ich bisher vergessen. Wie schön der Gedanke ist, dass man morgens einfach ins Bad gehen und sich waschen und auf Toilette gehen kann, ohne Größere Umstände. Wenn ich hier morgens nur mein Gesicht waschen will, muss ich erst zum Brunnen laufen, Wasser holen, das ganze ins Bad tragen, mein riesiges Handtuch aus dem Zimmer holen.. etc pp. Und irgendwie befürchte ich, dass meine Füße einfach nie wieder sauber werden. Außerdem finde ich ein Bad ohne Kakerlaken und Spinnen irgendwie hübscher ;-)
3.MILCHPRODUKTE
Da es hier einfach keine wirklichen Kühlschränke gibt, gibt es auch einfach NICHTS an Milchprodukten zu holen. Die Milch die hier benutzt wird, besteht immer aus Milchpulver. Genau so arg fehlen mir aber auch Vollkornprodukt, davon ist hier einfach nichts zu holen. Da lerne ich das deutsche Brot wieder zu schätzen, genau wie in Australien.
4. SPRUDELWASSER
Genau so wie Vollkorn etwas was ich an Deutschland liebe - das Wasser aus den kleinen Plastiktüten schmeckt einfach nicht und löscht vor allem nicht den Durst den man bei den Temperaturen hier hat.
5. MEIN IPHONE
Ja Mama, jetzt wirst du wahrscheinlich lachen? Ich gebe mein großes Bedürfnis nach meinem geliebten iPhone offen zu - wie viel einfacher damit alles ist..!! Allerdings kann ich mir jetzt schon nicht mehr vorstellen einen Touchscreen zu benutzen.
6. EINE WASCHMASCHINE
Mal ist es ganz lustig mit der Hand zu waschen, aber wenn man jeden Samstag morgen 1-2 Stunden gebückt die Hände wund rubbelt, lässt diese anfängliche Begeisterung ziemlich schnell nach. Ein paar Knöpfe drücken ist da gemütlicher und vor allem schonender für die Kleidung - allerdings ist das die Freikarte zum Shoppen wenn ich heimkomme ;-)
7. MEIN MINI
Ihr wisst, ich liebe mein Auto. Wie sehr ich es vermisse, damit einfach mal durch die Gegend zu düsen und laut Musik zu hören. Zu den Autos hier mache ich denke nochmal einen seperaten Eintrag, das ist es wert!
8. KÄLTE
Ob ihr es glaubt oder nicht, ich sehe mich sehr nach dem Winter - besonders die Adventszeit liebe ich sehr. Heute waren wir in einem klimatisierten Geschäft und sind fast erfroren. Als wir dann auf der Klimaanlage gesehen haben, dass sie auf 25 Grad kühlt waren wir schon schockiert. Heute waren es knapp 36 Grad
9. AUSSCHLAFEN
Mit diesem schrecklichen Hahn in unserem Haus ist daran einfach nicht zu denken. Unter der Woche ist das ja auch kein Problem, muss sowieso immer vor sechs aufstehen, aber am Wochenende mal so bis neun zu schlafen wäre Luxus - wie gut, dass das Paket von meiner Mama unterwegs ist und sich daran Ohropax befinden!
10. SPORT
Wie gerne ich wieder ins Och trainieren gehen würde!!! Oder ein paar Zumba Stunden geben(wobei das hier in Planung ist). Hier ist es wirklich schwierig Zeit für Sport zu finden, am Tag ist es zu heiß zum Laufen, morgens allerdings ist es noch dunkel wenn ich loslaufen müsste um pünktlich zum Arbeitsbeginn wieder da zu sein. Also beschränkt sich meine Aktivität momentan auf zwei Laufeinheiten am Wochenende, das Tanzen und ein paar kleine Workouts im Zimmer.. Tati und Lara, bald geht's im Hot Iron wieder rund! :-)
Soweit die Dinge, die man nach einem Monat schon wirklich zu schätzen weiß. Beachtet bitte, dass das jetzt rein materialistisch gesehen ist. Wenn ich loslegen würde darüber zu schreiben, wie sich meine Denkweisen nach einem Monat schon gewandelt haben, findet dieser Eintrag kein Ende, wollte euch nur mal zeigen, was man hier in Togo ziemlich schnell an Deutschland zu schätzen lernt.
So, hier jetzt auch endlich mal ein Bild von der Hauptstraße hier, ich muss wirklich mehr Bilder von alltäglichen Dingen machen, damit ihr einen besseren Eindruck kriegt, wie ich hier lebe. Damit verabschiede ich mich, die nächste Woche kommen viele viele Einträge, mir sprudeln die Ideen nur so aus dem Kopf, und nächste Woche werden sie abgetippt, versprochen!
Sonntag, 11. November 2012
Update
Meine Lieben, jetzt ist das Wochenende schon wieder rum, irgendwie fliegt die Zeit hier.. Manchmal steht sie aber auch still, so wie bei einer kleinen Heimwehattacke heute Mittag, aber das ist alles schon wieder im Lot!
Nachdem der komplette Freitagabend verregnet war und wir nur gemütlich zu Hause Madagaskar geguckt haben, war gestern ein vollgepackter Tag: Morgens um 6 Wäsche machen, dann ab zum Sport - Wahnsinn, endlich mal wieder richtig auspowern! Hat mir so gut getan, dass ich jetzt unter der Woche freiwillig um fünf aufstehe, um noch vor der Arbeit ein wenig zu laufen. Muss ich auch, um bei dem Essen hier nicht wie ein Hefekloß aufzugehen. Danach habe ich mit Irène afrikanische Köstlichkeiten gemacht, natürlich merke ich mir das alles gut, damit ich das zu Hause für euch zubereiten kann ;-)
Danach habe ich dann endlich mal das Batiken ausprobiert. Und zwar mit einem Freund namens Titi, das kann nur gut gehen. Liebe Kunstlehrer, ihr hattet die Hoffnung in mich schon verloren, aber hierbei wäret ihr stolz auf mich. Ist aber noch nicht ganz fertig! An dieser Stelle auch ein Bild von den wirklich extremen Oldschool-Bügeleisen. Hier füllt man tatsächlich heiße Kohlen rein und bügelt dann damit, irgendwie sehr stilvoll!
Abends hat Nina, eine andere Freiwillige Geburtstag gefeiert - erstaunlich, was für verrückte Rituale hier zum Geburtstag ausgepackt werden und noch erstaunlicher, wie die Togolesen tanzen. Ich dachte ich wäre mit meinen Zumbatänzen schon verrückt aber das! Man kann es gar nicht beschreiben, vielleicht am besten, wenn man sagt das wirklich der GANZE Körper mittanzt. Ich glaube ich mach einfach mal ein Video für euch.
Nunja, heute habe ich meiner kleinen Schwester wieder beim Verkaufen geholfen und mit dem Batiken weitergemacht - das stelle ich dann morgen fertig! Habe nämlich, wie ich finde leider, die ganze Woche wieder nachmittags frei, da Georges zu einer weltwärs-Konferenz nach Ghana muss. Das heißt, mein eigentliches Projekt mit den Menschenrechten beginnt immer noch nicht. Dass das für Frust sorgt, könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Aber ich probiere meine Zeit sinnvoll zu nutzen, werde diese Woche auch einmal in einem Waisenhaus vorbeischauen und gucken, ob ich dort hilfreich sein kann. Ich hoffe nächste Woche geht es dann ENDLICH mal los - schließlich bin ich nicht zum Urlaub machen hier, danach fühlt es sich bis jetzt nämlich noch an.
Achja, absolutes Highlight der Woche war übrigens mein neuer Mitbewohner - eine MAUS! In meinem Zimmer, das ganze nachts um eins. Wirklich erfreulich. Und damit eine hoffenltich mausfreie gute Nacht ;-)
Nachdem der komplette Freitagabend verregnet war und wir nur gemütlich zu Hause Madagaskar geguckt haben, war gestern ein vollgepackter Tag: Morgens um 6 Wäsche machen, dann ab zum Sport - Wahnsinn, endlich mal wieder richtig auspowern! Hat mir so gut getan, dass ich jetzt unter der Woche freiwillig um fünf aufstehe, um noch vor der Arbeit ein wenig zu laufen. Muss ich auch, um bei dem Essen hier nicht wie ein Hefekloß aufzugehen. Danach habe ich mit Irène afrikanische Köstlichkeiten gemacht, natürlich merke ich mir das alles gut, damit ich das zu Hause für euch zubereiten kann ;-)
Danach habe ich dann endlich mal das Batiken ausprobiert. Und zwar mit einem Freund namens Titi, das kann nur gut gehen. Liebe Kunstlehrer, ihr hattet die Hoffnung in mich schon verloren, aber hierbei wäret ihr stolz auf mich. Ist aber noch nicht ganz fertig! An dieser Stelle auch ein Bild von den wirklich extremen Oldschool-Bügeleisen. Hier füllt man tatsächlich heiße Kohlen rein und bügelt dann damit, irgendwie sehr stilvoll!
Abends hat Nina, eine andere Freiwillige Geburtstag gefeiert - erstaunlich, was für verrückte Rituale hier zum Geburtstag ausgepackt werden und noch erstaunlicher, wie die Togolesen tanzen. Ich dachte ich wäre mit meinen Zumbatänzen schon verrückt aber das! Man kann es gar nicht beschreiben, vielleicht am besten, wenn man sagt das wirklich der GANZE Körper mittanzt. Ich glaube ich mach einfach mal ein Video für euch.
Nunja, heute habe ich meiner kleinen Schwester wieder beim Verkaufen geholfen und mit dem Batiken weitergemacht - das stelle ich dann morgen fertig! Habe nämlich, wie ich finde leider, die ganze Woche wieder nachmittags frei, da Georges zu einer weltwärs-Konferenz nach Ghana muss. Das heißt, mein eigentliches Projekt mit den Menschenrechten beginnt immer noch nicht. Dass das für Frust sorgt, könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Aber ich probiere meine Zeit sinnvoll zu nutzen, werde diese Woche auch einmal in einem Waisenhaus vorbeischauen und gucken, ob ich dort hilfreich sein kann. Ich hoffe nächste Woche geht es dann ENDLICH mal los - schließlich bin ich nicht zum Urlaub machen hier, danach fühlt es sich bis jetzt nämlich noch an.
Achja, absolutes Highlight der Woche war übrigens mein neuer Mitbewohner - eine MAUS! In meinem Zimmer, das ganze nachts um eins. Wirklich erfreulich. Und damit eine hoffenltich mausfreie gute Nacht ;-)
Donnerstag, 8. November 2012
Eine Motofahrt ist lustig, eine Motofahrt ist schön
Achso, Ton am besten ausschalten ;-)
Große Missstände
Leider musste ich in meinen ersten Wochen hier schon einige Dinge feststellen, die hier gewaltig schief laufen.
Zum Einen ist es die extreme Verschmutzung dieses wunderschönen Landes, die die Togolesen selbst zu verantworten haben. Egal wo man hinschaut, überall ist Müll - schrecklich, dass das Plastik hier so angekommen und gefragt ist, egal was man kauft, alles wir 10-mal in Plastik eingepackt und danach lustig auf die Straße geschmissen. Irgendwie kann man es hier auch keinem übel nehmen, denn in der gesamten Stadt habe ich bis jetzt 3 Mülleimer gesehen. Trotzdem ist es traurig, dass die Menschen hier nicht begreifen, dass sie ihr Land damit in noch größere Probleme, als es ohnehin schon hat, treiben.
Auch wie manche Leute mit den "Jowos", den Weißen umgehen ist suboptimal. Verständlich, dass sie denken, die Weißen haben so viel Geld, wenn man aber als angequatscht wird nach dem Motto "Du musst mir ein Geschenk machen" fällt es schwer auf Dauer freundlich zu bleiben. Auch die Belästigung durch erwachsene Männer ist unglaublich, auch durch Lehrer an den Schulen, an denen man unterrichtet. Aber ja, so ist das nunmal, plötzlich ist man als Weiße was außergewöhnliches, daran habe ich mich noch nicht recht gewöhnt.
Etwas anderes was mich, und auch viele andere Freiwillige stört, ist, dass wir viel effizienter und auch mehr arbeiten könnten, das jedoch in den Projekten selbst meist gar nicht vorgesehen ist. Wenn alle Freiwilligen hier ihr Maximum geben könnten/würden, wäre das Land auch schon wesentlich weiter. Ihr kennt mich ja, ich bin mit dem Gedanken hier, die Welt ein bisschen zu verändern, bei Vorbereitungsgesprächen zu solchen Aufenthalten kriegt man das aber gerade ausgeredet. Irgendwie ist das doch ein Fehler im System! Man muss sich selbst Arbeit suchen und Initiative ergreifen, was ich natürlich mache, andere aber nicht, irgendwie ärgere ich mich dann sehr darüber. Ich jedenfalls gebe meine Gedanken, hier wirklich wenigstens etwas zu bewegen nicht so schnell auf!! :-)
Was jedoch am schlimmesten ist, sind die Zustände in den Schulen. Ich bin nur in Privatschulen und selbst da verfügen die Kinder über keinerlei Bücher oder Materialien. So geht mir im Unterricht durch ewiges Anschreiben viel wertvolle Zeit verloren. Allerdings ist das wirklich ein Luxusproblem, wenn man die Zustände an den öffentlichen Schulen kennt. An diesen Schulen ist es wirklich absolut Gang und Gebe, dass die Kinder verprügelt werden - auch ich musste heute mit ansehen, wie ein Lehrer die Kinder geschlagen hat, vermutlich noch relativ harmlos, mir jedoch hat es die Tränen in die Augen getrieben und ich habe meine Zähne so fest zusammengebissen, dass ich jezt Kieferschmerzen habe. Vor allem darf man als Freiwillige normal nichts dazu sagen oder dazwischengehen, da man sonst direkt rausgeworfen wird. Ob ich mich wirklich immer daran halte, ist fraglich. Dann riskiere ich eben Probleme, aber wenn ich das ansehe, komme ich an meine Grenzen. Vor allem war der Lehrer einfach derjenige, der von dieser Schule der Verantwortliche für das Menschenrechtsprojekt ist!!! Am Wochenende sitzt er noch da, und redet wie schlecht es ist, Kinder zu schlagen, und heute wurde jedes einzelne Kind in der Klasse geschlagen, weil sie seiner Meinung nach nicht schnell genug arbeiten. Und das auf einer Schule, für die die Eltern einen riesen Haufen Geld bezahlen! Nach der Stunde bin ich zu den Schülern, die mit im Club für die Menschenrechte sind, und habe ihnen gesagt, dass sie genau wissen, dass das gegen das Gesetz ist, ich aber weiß, dass sie nicht gegen den Lehrer gehen können, aber ich habe ihnen nahe gelegt, all ihre Mitschüler über das Gesetz diesbezüglich aufzuklären, das ist die Aufgabe: Verbreitung des Wissens über die Menschenrechte.
An den öffentlichen Schulen sind die Zustände noch 10 mal härter, würde ich da arbeiten, wüsste ich, dass ich nach 2 Monaten und psychisch ausgelaugt heimkomme. Zu der ständigen Prügelei kommt bei Mädchen ein noch ganz anderes Problem: sexuelle Belästigung. Die häuftiste Form besteht darin, dass die Lehrer guten Schülern schlechte Noten verpassen und diese nur gegen Geschlechtsverkehr aufbessern. Wenn ich das hier niederschreibe wird mir wirklich schlecht. Vor allem ist das wirklich keine Seltenheit, wenn man ein Mädchen fragt, bekommt man IMMER als Antwort, dass sie es entweder selbst oder eine Freundin erlebt hat. Und auch hier ist man als Freiwillige oft machtlos, erstens weil niemand auf einen hört und zweitens weil es schlicht zu gefährlich ist. In Atakpamé ist eine Freiwillige des US Peace Corps drei Tage, nachdem sie der Schulleitung den Missbrauch eines Mädchens durch einen Lehrer gemeldet hat, tot aufgefunden worden.
Ich schätze, das klingt jetzt alles total übertrieben, nur leider ist es die nackte Wahrheit hier vor Ort. Aber diese Dinge treiben mich an, mich noch mehr anzustrengen, in meiner Zeit hier wirklich wahre Hilfe zu leisten.
Nachdem ich jetzt all das Negative losgeworden bin, möchte ich euch noch ein paar schöne Dinge berichten. Heute kam beispielsweise ein Junge, der in meiner Klasse ist und Teil des Clubs für die Menschenrechte auf mich zu und wollte wissen, wie er einem Freund helfen kann, dem das Recht auf den Schulbesuch von den Eltern verweigert wird. Bei solchen Dingen geht mein Herz auf, wenn ich sehe, dass wir schon etwas bewirken konnten und sich ein mancher schon aktiv für die Rechte anderer einsetzt. Genau so in der DeutschAG gestern, in der es von unheimlich motivierten Schülern wimmelt, einige wollten wissen, wie sie anfangen können für Amnesty zu arbeiten, allerdings hat Georges sie diesbezüglich gezähmt, da dies in Togo wirklich ein Risiko mit Lebensgefahr darstellt. Ganz toll war es heute auch, als das Eis zwischen meiner "Hauptklasse", der Premier, geschmolzen ist. Irgendwie waren sie immer sehr reserviert und haben mich meistens nur mit großen Augen angeguckt, wenn ich sie etwas gefragt habe, heute habe ich dann erklärt, dass ich wirklich hier bin um zu helfen und ein Freund bin, sie fördern will. Plötzlich war ein ganz anderes Klima und die Schüler waren so interessiert, dass wir neben Englisch und Deutsch sogar Spanisch(Herr Sotta, wenn Sie das lesen springen Sie hoffentlich im Dreieck) gemacht haben. Ein wahres Erfolgserlebnis!
Als ich dann noch heimgekommen bin und es FRISCHEN SALAT(die Bilder von dessen Lagerung auf dem Markt und die damit verbundene Gefahr von Krankheiten habe ich kurzzeitig ausgeblendet, da ich mich so über was Grünes gefreut habe), Couscous und als Nachtisch den Rest von den Crepes, die Lisa und ich gestern für meine Familie gemacht haben gab, konnte ich mein Glück kaum fassen.
Ihr seht, hier gibt es wirklich einiges zu tun, aber so ein kleiner Lichtblick am Tag lässt mich dann immer wieder fest dran glauben, dass ich in meiner Zeit hier "die Welt ein Stück besser machen kann" und ich weiß, warum ich hier bin.
Zum Einen ist es die extreme Verschmutzung dieses wunderschönen Landes, die die Togolesen selbst zu verantworten haben. Egal wo man hinschaut, überall ist Müll - schrecklich, dass das Plastik hier so angekommen und gefragt ist, egal was man kauft, alles wir 10-mal in Plastik eingepackt und danach lustig auf die Straße geschmissen. Irgendwie kann man es hier auch keinem übel nehmen, denn in der gesamten Stadt habe ich bis jetzt 3 Mülleimer gesehen. Trotzdem ist es traurig, dass die Menschen hier nicht begreifen, dass sie ihr Land damit in noch größere Probleme, als es ohnehin schon hat, treiben.
Auch wie manche Leute mit den "Jowos", den Weißen umgehen ist suboptimal. Verständlich, dass sie denken, die Weißen haben so viel Geld, wenn man aber als angequatscht wird nach dem Motto "Du musst mir ein Geschenk machen" fällt es schwer auf Dauer freundlich zu bleiben. Auch die Belästigung durch erwachsene Männer ist unglaublich, auch durch Lehrer an den Schulen, an denen man unterrichtet. Aber ja, so ist das nunmal, plötzlich ist man als Weiße was außergewöhnliches, daran habe ich mich noch nicht recht gewöhnt.
Etwas anderes was mich, und auch viele andere Freiwillige stört, ist, dass wir viel effizienter und auch mehr arbeiten könnten, das jedoch in den Projekten selbst meist gar nicht vorgesehen ist. Wenn alle Freiwilligen hier ihr Maximum geben könnten/würden, wäre das Land auch schon wesentlich weiter. Ihr kennt mich ja, ich bin mit dem Gedanken hier, die Welt ein bisschen zu verändern, bei Vorbereitungsgesprächen zu solchen Aufenthalten kriegt man das aber gerade ausgeredet. Irgendwie ist das doch ein Fehler im System! Man muss sich selbst Arbeit suchen und Initiative ergreifen, was ich natürlich mache, andere aber nicht, irgendwie ärgere ich mich dann sehr darüber. Ich jedenfalls gebe meine Gedanken, hier wirklich wenigstens etwas zu bewegen nicht so schnell auf!! :-)
Was jedoch am schlimmesten ist, sind die Zustände in den Schulen. Ich bin nur in Privatschulen und selbst da verfügen die Kinder über keinerlei Bücher oder Materialien. So geht mir im Unterricht durch ewiges Anschreiben viel wertvolle Zeit verloren. Allerdings ist das wirklich ein Luxusproblem, wenn man die Zustände an den öffentlichen Schulen kennt. An diesen Schulen ist es wirklich absolut Gang und Gebe, dass die Kinder verprügelt werden - auch ich musste heute mit ansehen, wie ein Lehrer die Kinder geschlagen hat, vermutlich noch relativ harmlos, mir jedoch hat es die Tränen in die Augen getrieben und ich habe meine Zähne so fest zusammengebissen, dass ich jezt Kieferschmerzen habe. Vor allem darf man als Freiwillige normal nichts dazu sagen oder dazwischengehen, da man sonst direkt rausgeworfen wird. Ob ich mich wirklich immer daran halte, ist fraglich. Dann riskiere ich eben Probleme, aber wenn ich das ansehe, komme ich an meine Grenzen. Vor allem war der Lehrer einfach derjenige, der von dieser Schule der Verantwortliche für das Menschenrechtsprojekt ist!!! Am Wochenende sitzt er noch da, und redet wie schlecht es ist, Kinder zu schlagen, und heute wurde jedes einzelne Kind in der Klasse geschlagen, weil sie seiner Meinung nach nicht schnell genug arbeiten. Und das auf einer Schule, für die die Eltern einen riesen Haufen Geld bezahlen! Nach der Stunde bin ich zu den Schülern, die mit im Club für die Menschenrechte sind, und habe ihnen gesagt, dass sie genau wissen, dass das gegen das Gesetz ist, ich aber weiß, dass sie nicht gegen den Lehrer gehen können, aber ich habe ihnen nahe gelegt, all ihre Mitschüler über das Gesetz diesbezüglich aufzuklären, das ist die Aufgabe: Verbreitung des Wissens über die Menschenrechte.
An den öffentlichen Schulen sind die Zustände noch 10 mal härter, würde ich da arbeiten, wüsste ich, dass ich nach 2 Monaten und psychisch ausgelaugt heimkomme. Zu der ständigen Prügelei kommt bei Mädchen ein noch ganz anderes Problem: sexuelle Belästigung. Die häuftiste Form besteht darin, dass die Lehrer guten Schülern schlechte Noten verpassen und diese nur gegen Geschlechtsverkehr aufbessern. Wenn ich das hier niederschreibe wird mir wirklich schlecht. Vor allem ist das wirklich keine Seltenheit, wenn man ein Mädchen fragt, bekommt man IMMER als Antwort, dass sie es entweder selbst oder eine Freundin erlebt hat. Und auch hier ist man als Freiwillige oft machtlos, erstens weil niemand auf einen hört und zweitens weil es schlicht zu gefährlich ist. In Atakpamé ist eine Freiwillige des US Peace Corps drei Tage, nachdem sie der Schulleitung den Missbrauch eines Mädchens durch einen Lehrer gemeldet hat, tot aufgefunden worden.
Ich schätze, das klingt jetzt alles total übertrieben, nur leider ist es die nackte Wahrheit hier vor Ort. Aber diese Dinge treiben mich an, mich noch mehr anzustrengen, in meiner Zeit hier wirklich wahre Hilfe zu leisten.
Nachdem ich jetzt all das Negative losgeworden bin, möchte ich euch noch ein paar schöne Dinge berichten. Heute kam beispielsweise ein Junge, der in meiner Klasse ist und Teil des Clubs für die Menschenrechte auf mich zu und wollte wissen, wie er einem Freund helfen kann, dem das Recht auf den Schulbesuch von den Eltern verweigert wird. Bei solchen Dingen geht mein Herz auf, wenn ich sehe, dass wir schon etwas bewirken konnten und sich ein mancher schon aktiv für die Rechte anderer einsetzt. Genau so in der DeutschAG gestern, in der es von unheimlich motivierten Schülern wimmelt, einige wollten wissen, wie sie anfangen können für Amnesty zu arbeiten, allerdings hat Georges sie diesbezüglich gezähmt, da dies in Togo wirklich ein Risiko mit Lebensgefahr darstellt. Ganz toll war es heute auch, als das Eis zwischen meiner "Hauptklasse", der Premier, geschmolzen ist. Irgendwie waren sie immer sehr reserviert und haben mich meistens nur mit großen Augen angeguckt, wenn ich sie etwas gefragt habe, heute habe ich dann erklärt, dass ich wirklich hier bin um zu helfen und ein Freund bin, sie fördern will. Plötzlich war ein ganz anderes Klima und die Schüler waren so interessiert, dass wir neben Englisch und Deutsch sogar Spanisch(Herr Sotta, wenn Sie das lesen springen Sie hoffentlich im Dreieck) gemacht haben. Ein wahres Erfolgserlebnis!
Als ich dann noch heimgekommen bin und es FRISCHEN SALAT(die Bilder von dessen Lagerung auf dem Markt und die damit verbundene Gefahr von Krankheiten habe ich kurzzeitig ausgeblendet, da ich mich so über was Grünes gefreut habe), Couscous und als Nachtisch den Rest von den Crepes, die Lisa und ich gestern für meine Familie gemacht haben gab, konnte ich mein Glück kaum fassen.
Ihr seht, hier gibt es wirklich einiges zu tun, aber so ein kleiner Lichtblick am Tag lässt mich dann immer wieder fest dran glauben, dass ich in meiner Zeit hier "die Welt ein Stück besser machen kann" und ich weiß, warum ich hier bin.
Sonntag, 4. November 2012
Formation clubs scolaire
Jetzt hat es angefangen, mein richtiges Projekt! Und ich bin Feuer und Flamme.
Ich habe rausgefunden, dass ich im Prinzip über zwei Ecken für Amnesty International arbeite, was mich überaus freut. Hier der Link zu dem Projekt an sich, wovon mein Projekt einen winzingen Teil bildet
http://www.amnesty.org/en/human-rights-education/projects-initiatives/ahrep
(especially for my English family, something in proper English, not like these Google translation- sorry about that)
Ich werde ab jetzt jeden Tag der Woche in eine andere Schule gehen, sprich fünf Schulen im Einsatz. Diese sind allesamt privat, da die Arbeit über Menschenrechte an staatlichen Schulen zu gefährlich wäre. Meine Arbeit besteht darin, junge Menschen zunächst über die Menschenrechte aufzuklären, und danach Dikussion darüber anzuregen, damit die Leute mit denen ich arbeite, sie weiter verbreiten. Die Traumvorstellung wäre, dass die nächste Generation komplett darüber aufgeklärt ist und sich was ändert in diesem Land(zu den Missständen kommt morgen ein eigenständiger Post..dieser soll positiv werden!), denn in der jetztige erwachsene Generation ist sozusagen Hopfen und Malz verloren, man muss bei den jungen Menschen ansetzen.
Dieses Wochenende haben Georges und ich also mit den 20 Leuten die Einführung in das Projekt absolviert. 20 Menschen, also 4 pro Schule: ein Lehrer, ein Junge und zwei Mädchen(bewusster Schwerpunkt auf das benachteiligte Geschlecht). Gestern ging es hauptsächlich darum, erst einmal zu klären was Rechte und Pflichten überhaupt sind, dann hat jeder eine Ausgabe meines Bibelwerks hier bekommen: Déclaration universelle des droits de l'homme(DUDH), zu deutsch die allgemeine Menschenrechtserklärung. Fast kein einziges der Kinder hatte überhaupt eine Ahnung was es ist. Umso bewegender war es zu sehen, wie sie bereits nachmittags an Fallbeispielen mit der DUDH gearbeitet haben.
Ein Beispiel: Ein Kind will in einer Schul AG teilnehmen, die Mitschüler sagen, dass es das nicht darf, da die Eltern aus Nigeria kommen, das Kind selbst hat aber die togolesische Staatsbürgerschaft.
Für uns ganz klar, dass das Kind selbst wenn es aus irgendeinem völlig anderen Land wie zB Frankreich kommen würde, es mitmachen dürfte, da dies in der Schule keine Rolle spielt - die Kinder hier jedoch waren erstmal unsicher, ob das wirklich so klar ist.
Heute ging es damit weiter, über Kommunikation zu reden, denn das ist unsere Hauptarbeit, die Vermittlung dieser Rechte, die Teilnehmer wurden geschult, sich gut zu artikulieren und sicher aufzutreten, damit sie glaubwürdig und vor allem vertrauenswürdig wirken - die Angst sobald es um Rechte geht ist wirklich enorm. Bei den heutigen Fallbeispielen, in denen es hauptsächlich um die Diskriminierung Behinderter ging, waren sie schon viel sicherer und entschlossener. Besonders auf zwei Mädchen setze ich sehr große Hoffnungen.
Ich bin wirklich gespannt, was ich in meiner Zeit hier mit den Kindern erreichen kann. Ich bin nämlich die erste Freiwillige die auf diesem Gebiet arbeitet, genau wie das Projekt ist das ein "erstes Mal". Jetzt kann es richtig losgehen!
Ich habe rausgefunden, dass ich im Prinzip über zwei Ecken für Amnesty International arbeite, was mich überaus freut. Hier der Link zu dem Projekt an sich, wovon mein Projekt einen winzingen Teil bildet
http://www.amnesty.org/en/human-rights-education/projects-initiatives/ahrep
(especially for my English family, something in proper English, not like these Google translation- sorry about that)
Ich werde ab jetzt jeden Tag der Woche in eine andere Schule gehen, sprich fünf Schulen im Einsatz. Diese sind allesamt privat, da die Arbeit über Menschenrechte an staatlichen Schulen zu gefährlich wäre. Meine Arbeit besteht darin, junge Menschen zunächst über die Menschenrechte aufzuklären, und danach Dikussion darüber anzuregen, damit die Leute mit denen ich arbeite, sie weiter verbreiten. Die Traumvorstellung wäre, dass die nächste Generation komplett darüber aufgeklärt ist und sich was ändert in diesem Land(zu den Missständen kommt morgen ein eigenständiger Post..dieser soll positiv werden!), denn in der jetztige erwachsene Generation ist sozusagen Hopfen und Malz verloren, man muss bei den jungen Menschen ansetzen.
Dieses Wochenende haben Georges und ich also mit den 20 Leuten die Einführung in das Projekt absolviert. 20 Menschen, also 4 pro Schule: ein Lehrer, ein Junge und zwei Mädchen(bewusster Schwerpunkt auf das benachteiligte Geschlecht). Gestern ging es hauptsächlich darum, erst einmal zu klären was Rechte und Pflichten überhaupt sind, dann hat jeder eine Ausgabe meines Bibelwerks hier bekommen: Déclaration universelle des droits de l'homme(DUDH), zu deutsch die allgemeine Menschenrechtserklärung. Fast kein einziges der Kinder hatte überhaupt eine Ahnung was es ist. Umso bewegender war es zu sehen, wie sie bereits nachmittags an Fallbeispielen mit der DUDH gearbeitet haben.
Ein Beispiel: Ein Kind will in einer Schul AG teilnehmen, die Mitschüler sagen, dass es das nicht darf, da die Eltern aus Nigeria kommen, das Kind selbst hat aber die togolesische Staatsbürgerschaft.
Für uns ganz klar, dass das Kind selbst wenn es aus irgendeinem völlig anderen Land wie zB Frankreich kommen würde, es mitmachen dürfte, da dies in der Schule keine Rolle spielt - die Kinder hier jedoch waren erstmal unsicher, ob das wirklich so klar ist.
Heute ging es damit weiter, über Kommunikation zu reden, denn das ist unsere Hauptarbeit, die Vermittlung dieser Rechte, die Teilnehmer wurden geschult, sich gut zu artikulieren und sicher aufzutreten, damit sie glaubwürdig und vor allem vertrauenswürdig wirken - die Angst sobald es um Rechte geht ist wirklich enorm. Bei den heutigen Fallbeispielen, in denen es hauptsächlich um die Diskriminierung Behinderter ging, waren sie schon viel sicherer und entschlossener. Besonders auf zwei Mädchen setze ich sehr große Hoffnungen.
Ich bin wirklich gespannt, was ich in meiner Zeit hier mit den Kindern erreichen kann. Ich bin nämlich die erste Freiwillige die auf diesem Gebiet arbeitet, genau wie das Projekt ist das ein "erstes Mal". Jetzt kann es richtig losgehen!
Samstag, 3. November 2012
Kuriositäten in der togolesischen Tierwelt
Nachdem ich eben von einer schwanzlosen Albino-Eidechse "angesprungen" wurde (sie ist vom Dach runter auf meine Schulter gehüpft), dachte ich mir dass ich mal etwas zu den extraordinären Tieren hier schreiben kann. Ich bin sicher, dass das erst ein Bruchteil von all dem ist, was hier so kreucht und fleucht aber das war schon beeindruckend genug.
Einmal gibt es hier Kröten, die sich so laut sind, dass sie sich schon groß anhören. Wenn man sie dann sieht, leider hatte ich keine Kamera dabei(hole ich nach), wird das bestätigt: dicke fette Kröten im Format eines Brötchen. Meiner Meinung nach wirklich widerlich!
Ganz schick sind allerdings die Glühwürmchen hier vor Ort, denn nein, sie glühen nicht nur, sie blinken! Und das in den Farben blau, rot, grün und gelb. Als ich die zum ersten Mal gesehen habe sind wir im Dunkeln nach Hause gelaufen und ich dachte, jemand hat eine bunte Lichterkette in einen Grasstreifen geschmissen, so reglmäßig verteilt saßen sie da. Das ist im Gegensatz zu den Kröten wirklich schön anzusehen, aber leider nicht fotografierbar.(Gibt es das Wort..?)
Nicht zu vergessen natürlich die fliegenden Riesenameisen. Jetzt kommt aber der absolute Hammer.. Jeden Abend zwischen halb sechs und sechs fliegt ein riesig gigantischer Schwarm Vögel, die selbst auch nicht klein sind, von den Bergen aus über unsere Stadt hinüber. Das ganze dauert 15 Minuten, permanent sieht man unzählige schwarze Vögel am Himmel. Erst dachten wir, dass das vielleicht Zugvögel sind, da tatsächlich deutsche Vögel hier überwintern. Aber irgendwie hat das nicht so wirklich Sinn ergeben, dass sie jeden Abend vorbeikommen. Jetzt haben wir herausgefunden, dass das einfach FLEDERMÄUSE sind!!! So groß wie die am Himmel aussehen, müssen die mindestens dreimal so groß wie die süßen kleinen in Deutschland sein. Diese schlafen tagsüber in den Bäumen in den Bergen und fliegen dann nachts los auf Nahrungssuche. Wenn ich mir vorstelle, dass alle Fledermäuse auf einmal loslegen, kriegen die locker einen Elefanten tot und verputzt. Das ganze ist meeeehr als unheimlich, der Gedanke unter hunderten von Mutantenfledermäusen zu laufen ist irgendwie nicht so beruhigend.
Abgesehen davon laufen hier einfach überall Hühner, Schafe und Ziegen rum. Das beruhigt mich dann wieder.
Morgen gib es den Bericht über mein Wochenendseminar. Bis dahin, bonne nuit :)
Einmal gibt es hier Kröten, die sich so laut sind, dass sie sich schon groß anhören. Wenn man sie dann sieht, leider hatte ich keine Kamera dabei(hole ich nach), wird das bestätigt: dicke fette Kröten im Format eines Brötchen. Meiner Meinung nach wirklich widerlich!
Ganz schick sind allerdings die Glühwürmchen hier vor Ort, denn nein, sie glühen nicht nur, sie blinken! Und das in den Farben blau, rot, grün und gelb. Als ich die zum ersten Mal gesehen habe sind wir im Dunkeln nach Hause gelaufen und ich dachte, jemand hat eine bunte Lichterkette in einen Grasstreifen geschmissen, so reglmäßig verteilt saßen sie da. Das ist im Gegensatz zu den Kröten wirklich schön anzusehen, aber leider nicht fotografierbar.(Gibt es das Wort..?)
Nicht zu vergessen natürlich die fliegenden Riesenameisen. Jetzt kommt aber der absolute Hammer.. Jeden Abend zwischen halb sechs und sechs fliegt ein riesig gigantischer Schwarm Vögel, die selbst auch nicht klein sind, von den Bergen aus über unsere Stadt hinüber. Das ganze dauert 15 Minuten, permanent sieht man unzählige schwarze Vögel am Himmel. Erst dachten wir, dass das vielleicht Zugvögel sind, da tatsächlich deutsche Vögel hier überwintern. Aber irgendwie hat das nicht so wirklich Sinn ergeben, dass sie jeden Abend vorbeikommen. Jetzt haben wir herausgefunden, dass das einfach FLEDERMÄUSE sind!!! So groß wie die am Himmel aussehen, müssen die mindestens dreimal so groß wie die süßen kleinen in Deutschland sein. Diese schlafen tagsüber in den Bäumen in den Bergen und fliegen dann nachts los auf Nahrungssuche. Wenn ich mir vorstelle, dass alle Fledermäuse auf einmal loslegen, kriegen die locker einen Elefanten tot und verputzt. Das ganze ist meeeehr als unheimlich, der Gedanke unter hunderten von Mutantenfledermäusen zu laufen ist irgendwie nicht so beruhigend.
Abgesehen davon laufen hier einfach überall Hühner, Schafe und Ziegen rum. Das beruhigt mich dann wieder.
Morgen gib es den Bericht über mein Wochenendseminar. Bis dahin, bonne nuit :)
Donnerstag, 1. November 2012
An Feiertagen alles mitnehmen was geht
Letzte Woche noch haben wir das muslimische Tabaski gefeiert, heute haben wir frei da, wie in Deutschland, Allerheiligen ist. Doof nur, dass die Hessen dabei in die Schule und zur Arbeit müssen ;-) Wir haben uns also einen entspannten Vormittag auf dem Markt gemacht und zum Beispiel lecker frische Kokousnuss gegessen/getrunken. Meine anfangs penible Haltung gegenüber Essen von der Straße ist irgendwie innerhalb von zwei Wochen schon rapide gesunken... Hier gibt's einfach viel zu viele leckere Sachen!
Gleich treffen wir uns mit vielen Freiwilligen zum "Obstessen". Irgendwie wird damit niemand wirklich in den Familien versorgt, daher machen wir jetzt ein kleines Spektakel daraus.. Not macht erfinderisch. Und natürlich heute Abend wieder Tanz-und Trommeltraining - da habe ich wirklich was für mich entdeckt! :-)
Ansonsten ist hier alles beim Alten, leider hat mich neben einer Entzündung am Fuß das erste Wehwehchen in Form einer Erkältung und einer Angina erwischt, aber da mein deutscher Arzt sofort erreichbar war, ist das alles im Griff, kein Grund zur Sorge.
Morgen kommt Georges mit Marine zurück nach Kpalimé, sie wird uns helfen die Formation und Einweisung der clubs scolaire, mit denen wir zukünftig arbeiten und über die Menschenrechte sprechen, durchzuführen. Nach dem Wochenende habe ich bestimmt viel zu berichten, ich hoffe dann startet meine "eigentliche" Arbeit auch endlich.
Woran man sich hier wirklich gewöhnen muss, sind einerseits lange Fußstrecken und außerdem die unglaubliche Unpünktlichkeit und teilweise auch Unzuverlässigkeit. Gestern beispielsweise bin ich 30 Minuten zu einer Schule marschiert, um dort zu erfahren, dass die Deutsch AG ausfällt - dabei hatte ich sooo gut geschlafen! Langsam gewöhne ich mich an den Hahn, trotzdem kann ich es nicht abwarten bis das Paket aus Deutschland ankommt, in dem Ohropax drin liegen. Womit ich zur nächsten Sache komme, die mich hier wirklich verwundert. Es gibt nämlich schlicht und ergreifend keine Adressen oder Straßennamen! Es gibt in Kpalimé, mit immerhin 90.000 Einwohnern, eine Postzentrale, wo jegliche Post hingeschickt wird. Daher bestehen Adressen auch nur aus einer Nummer, dem Postfach und der Aufschrift : Kpalimé, Togo. Ich kann das irgendwie nicht ganz fassen. Wenn man mit dem Moto irgendwo hinfährt, sagt man immer das Viertel oder etwas was dort in der Nähe ist, bei mir beispielsweise das Viertel Latin, hinter der Grundschule von Kpouzi. Selbst in Lomé muss das so sein, oder zumindest kennen die Leute die Straßen aufgrund von nicht vorhandenen Schildern nicht, denn als wir die Adresse vom Goetheinstitut gezeigt haben, hat uns das gar nichts gebracht.
Welcome to Togo sag ich da nur !
Gleich treffen wir uns mit vielen Freiwilligen zum "Obstessen". Irgendwie wird damit niemand wirklich in den Familien versorgt, daher machen wir jetzt ein kleines Spektakel daraus.. Not macht erfinderisch. Und natürlich heute Abend wieder Tanz-und Trommeltraining - da habe ich wirklich was für mich entdeckt! :-)
Ansonsten ist hier alles beim Alten, leider hat mich neben einer Entzündung am Fuß das erste Wehwehchen in Form einer Erkältung und einer Angina erwischt, aber da mein deutscher Arzt sofort erreichbar war, ist das alles im Griff, kein Grund zur Sorge.
Morgen kommt Georges mit Marine zurück nach Kpalimé, sie wird uns helfen die Formation und Einweisung der clubs scolaire, mit denen wir zukünftig arbeiten und über die Menschenrechte sprechen, durchzuführen. Nach dem Wochenende habe ich bestimmt viel zu berichten, ich hoffe dann startet meine "eigentliche" Arbeit auch endlich.
Woran man sich hier wirklich gewöhnen muss, sind einerseits lange Fußstrecken und außerdem die unglaubliche Unpünktlichkeit und teilweise auch Unzuverlässigkeit. Gestern beispielsweise bin ich 30 Minuten zu einer Schule marschiert, um dort zu erfahren, dass die Deutsch AG ausfällt - dabei hatte ich sooo gut geschlafen! Langsam gewöhne ich mich an den Hahn, trotzdem kann ich es nicht abwarten bis das Paket aus Deutschland ankommt, in dem Ohropax drin liegen. Womit ich zur nächsten Sache komme, die mich hier wirklich verwundert. Es gibt nämlich schlicht und ergreifend keine Adressen oder Straßennamen! Es gibt in Kpalimé, mit immerhin 90.000 Einwohnern, eine Postzentrale, wo jegliche Post hingeschickt wird. Daher bestehen Adressen auch nur aus einer Nummer, dem Postfach und der Aufschrift : Kpalimé, Togo. Ich kann das irgendwie nicht ganz fassen. Wenn man mit dem Moto irgendwo hinfährt, sagt man immer das Viertel oder etwas was dort in der Nähe ist, bei mir beispielsweise das Viertel Latin, hinter der Grundschule von Kpouzi. Selbst in Lomé muss das so sein, oder zumindest kennen die Leute die Straßen aufgrund von nicht vorhandenen Schildern nicht, denn als wir die Adresse vom Goetheinstitut gezeigt haben, hat uns das gar nichts gebracht.
Welcome to Togo sag ich da nur !
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