Dienstag, 4. Dezember 2012

Lomé, die Zweite



Nachdem ich Lomé das letzte mal einfach viel zu groß und hektisch fand, habe ich mich dieses mal ein bisschen in diese Stadt verliebt. Ich hatte vier großartige Tage, aber jetzt von vorne:
 Samstag ging es los in Richtung Lomé - eigentlich nur, um Lisas Visum zu erneuern, die laufen hier ja nach drei Monaten ab. Aber das ganze hat sich einfach zu soooo einem grandiosen Wochenende entwickelt. Los ging es mit dem Hotel in dem wir geschlafen haben. Ich weiß noch, meine erste Nacht im Hotel als ich ankam, ich dachte mir : ohwei, das ist aber sehr sehr abgeranzt hier. Jetzt hatte ich das Gefühl im Paradies zu sein, einfach weil ich fließendes Wasser hatte! Mal wieder ein Beweis dafür, wie schnell man hier Luxus neu definiert. Womit wir zum nächsten Thema kommen: Auch wenn man es nicht gerne zugibt, ich muss mir eingestehen, dass ich unseren Luxus, mit dem man eben aufwächst, schon gerne mag. Das hat man nämlich an unsere Reaktion gesehen, als wir in den Supermarkt in Lomé gegangen sind: Tränen in den Augen vor Freude und Schreierei. Es war einfach wie im Himmel für uns, denn in Kpalimé gibt es einfach keinen Supermarkt, genau wie sonst überall in Togo, man sucht sich alles an den Straßenständen zusammen. Auch der Weg dahin war sehr "europäisch", denn der Supermarkt liegt - logischerweise - in dem Viertel, in dem die ganzen Botschafter wohnen. Auf einmal waren überall normale Häuser und vor allem Mülleimer, es war einfach mal wieder herrlich anzusehen und kurz so, als wäre man wieder in einem hochentwickelten Land. Auch abends sind wir vergleichsweise schick essen gegangen und ich konnte zum ersten Mal seit sieben Wochen Käse genießen - einfach wie im Himmel!!!!
Nicht weniger cool ging es am Sonntag weiter - ein Tag am Privatstrand. Dort konnten wir auch endlich schwimmen gehen, da der Strand überwacht wird. Aus gutem Grund, denn die Strömung ist wirklich unglaublich, man muss höllisch aufpassen, dass man nicht ins Meer hinausgezogen wird. 
Gestern sind dann Lioba und Felice, zwei andere Freiwillige aus Atakpamé gekommen, die auch ihr Visum verlängern mussten. Zusammen sind wir nach dem Papierkram mit Guillaume, ein togolesischer Freund von mir und Lisa(mit dem wir übrigens auch den ganzen anderen Kram die Tage gemacht haben) in die Universitätsmensa von Lomé gegangen, es war so schön dort von der Atmosphäre, dass man sich glatt überlegen könnte hier zu studieren. Bei der Frage wie das wohl in Deutschland anerkannt wird, verwirft sich die Idee aber schnell wieder .. ;-) Nachmittags bin ich mit Lisa in das amerikanische Krankenhaus, da sie leider seit zwei Monaten krank ist. Allerdings war da nachmittags außer dem Gefühl, wirklich in einer ordentlichen Klinik zu sein, nicht mehr viel zu holen. Dann kam das Highlight schlechthin: Pizza essen! Wir haben uns dieses Wochenende wirklich was gegönnt, ja. Aber es ist irgendwie ein tolles Gefühl, wenn man sich plötzlich wieder wie ein kleines Kind über eine Pizza freuen kann, wir haben wirklich jeden Bissen genossen. 


Heute ging es dann wieder ins Krankenhaus - Bluttest mit Lisa Hermes sollte man möglichst umgehen, das ist eine mittelschwere Katastrophe. Leider gibt es diesbezüglich auch noch keine Resultate, ich hoffe nur, dass meine Lisa jetzt endlich richtig behandelt und bald wieder gesund wird!!! Vormittags habe ich mich dann noch dazu entschieden, mir die Spitzen schneiden zu lassen(am Freitag gibts übrigens eine haarige Überraschung .. ;-) ), was nicht so schlau war, da das ganze mit einer Rasierklinge geschehen ist - soviel dazu. Heute Mittag ist dann aber das so ziemlich unglaublichste vom ganzen Wochenende passiert. Guillaumes Freund Laté, ein absolut netter Kerl, der auch öfter mit uns unterwegs war, hat uns zu einer Bandprobe eingeladen. Im Nachhinein haben wir herausgefunden, dass es einfach die Probe des bekanntesten Künstlers TOOFAN ist. Die Gruppe sind wirklich für jeden einzelnen Menschen in Togo, Benin und Burkina Faso ein Begriff und spielen vor 25.000 Menschen. Wir saßen dann ganz privat mit ihnen da, haben Fotos gemacht und das Autogramm was ich meiner Gastschwester mitgebracht habe hat für Ekstase gesorgt. Nach einem letztem "normalen" Essen, gebratener Reis mit Huhn, ging es zurück in die Heimat, mein Kpalimé. Dieses Mal haben wir uns für einen Kleinbus entschieden, es ist genau so, wie man es aus irgendwelchen Afrikafilmen kennt - das ganze Dach beladen und innendrin viel mehr Personen, als normalerweise reinpassen. Das gibt das Africa Feeling. Ach, diese Tage waren so schön - momentan würde ich glatt sagen, ich bleibe für immer hier. Und dann muss ich erschreckenderweise feststellen: Heute ist genau ein Drittel meiner Zeit hier schon rum!!! Die Zeit rennt mir davon ...

2 Kommentare:

  1. Hallo, habe gerade diesen Beitrag gelesen und habe da einen Tip: In Lome gibt es 2x und in Kpalime 1x ALDYWEST. Dies sind kleinere Läden, in denen Ihr vor allem Pflegeprodukte aus deutscher Produktion kaufen könnt. Ganz ähnlich wie bei Rossm..., Ald... oder ähnlich. Einfach mal unter www.aldywest.com nachschauen...wir freuen uns auf euren Besuch.

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