Montag, 22. Oktober 2012

Le premier jour en Togo


Meine Güte. Einen Tag hier und schon könnte ich Romane schreiben. Am besten alles der Reihenfolge nach: Nachdem ich meinen Flug in Frankfurt wegen Zugverspätung beinahe verpasst habe, hatte ich in Paris umso viel mehr Zeit, da das Flugzeug, nachdem alle Passagiere bereits eingestiegen waren, ausgetauscht werden musste- technische Schwierigkeiten an einem Motor(gibt ein besonders sicheres Gefühl). Nunja, ich bin mit 3 Stunden Verspätung in Lomé eingetroffen und Gott sei Dank stand dort Georges, mit einem Schild „Bienvenue Hannah Cook“ und wartete auf mich. Direkt bemerkt man hier an Umarmung und Küsschen die sympathische togolesische Art. Die erste Nacht haben wir in einem „Hotel“ verbracht, wenn ich bald Bilder davon hochlade, werdet ihr wissen warum das in Anführungszeichen steht. Heute ging es dann nach Kpalimé – ein Erlebnis ohnegleichen. In einem Viersitzer sind wir zu siebt(!!) die 120km von der Hauptstadt hier her getuckert(getuckert, weil ich überzeugt war, wir verlieren unterwegs einen Reifen, das ließen die Geräusche vermuten). Claudes Aussage, dass der Verkehr in Togo sehr ungeregelt ist war übrigens die Untertreibung des Jahrhunderts. Ich konnte weder auf der Fahrt vom Flughafen ins Hotel, noch auf der heutigen herausfinden, ob hier Links- oder Rechtsverkehr herrscht. Überall düsen die „Taxi Moto“, Mopeds, durch die Gegend und alles hupt und brüllt. Ein wahres Spektakel!
Endlich bin ich dann in meinem neuen Zuhause angekommen – und überwältigt von der Gastfreundlichkeit meiner Familie. Meine Mutter hat sich als „maman“ vorgestellt, sie verbietet es mir sie mit dem Vornamen anzusprechen und nennt mich jetzt schon „sa fille“. Ich glaube, ich habe zwei Gastschwestern und zwei Gastbrüder – ganz genau kann ich das noch nicht sagen, da hier ein lustiges Ein und Aus herrscht. Alle Menschen sind aber unfassbar freundlich und herzlich. Erschreckend ist, wie schlecht mein Französisch doch ist. Und ernüchternd wie wenig man in fünf Jahren Schulunterricht lernt! Aber dafür bin ich ja auch hier, ich hoffe ich kann mich bald wie ein normaler Mensch und ohne große Zeichensprache unterhalten ;-)
Jetzt wird es aber auch Zeit zu sagen, wie die Zustände hier sind. In Kpalimé und selbst in der Hauptstadt, gibt es jeweils nur eine befestigte Straße, der Rest besteht aus rotem Staub. Ich übertreibe jetzt nicht: Wir kochen über dem offenen Feuer und meine Familie verfügt NICHT über fließendes Wasser. Ich werde mich die ganze Zeit über mit Wasser aus dem Eimer, das wir aus einem Brunnen hochpumpen waschen müssen. Außerdem steht in meinem Zimmer leider kein Schrank, weshalb ich dauerhaft aus dem Koffer lebe. Aber: It’s all part of the adventure! Und die Freundlichkeit meiner Familie macht das alles wett. Denke ich! Ich bin überrascht, wie gut ich das alles wegstecke, denn ihr kennt mich, die Hannah kriegt gerne mal die Krise aber bis jetzt finde ich das alles viel zu spannend. Morgen lerne ich eine andere Deutsche kennen, die in der Gehörlosenschule arbeitet.
Also Leute, wenn ihr ein Abenteuer wollt: KOMMT NACH TOGO!

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