Dienstag, 29. Januar 2013

Bücher für meine Schüler


Heute konnte ich meinen Schülern der Klasse 3eme/4eme der CEFORIP Schule endlich die versprochenen Deutschbücher geben :-)
Jeder Schüler hat ein Text- und ein Aufgabenbuch bekommen. Das ganze ist nur durch eine großzügige Spende des Vereins "charity event e.V." möglich. Dafür nochmal ein riesiges DANKE!!!!!!!!!
Die Schüler sind völlig aus dem Häuschen und richten ebenfalls die besten Grüße aus. Für mich ist es jetzt viel leichter, den Unterricht zu gestalten und wir sparen viel Zeit, die vorher für ewiges Anschreiben draufgegangen ist.
Das Geld ist hier wirklich gut angelegt und erfüllt einen sehr sinnvollen Zweck.
Ich wiederhole mich, aber noch einmal Danke an die Leute von charity event, ihr habt hier wirklich etwas ermöglicht.
Ansonsten gibt es nicht so viel Neues, Tim ist da, er schlägt sich super ;-) (ohne Französischkenntnisse nicht selbstverständlich!) Jetzt kann er drei Wochen lang mein Leben in Togo miterleben und sehen, was ich hier arbeite. Und natürlich steht im Februar noch eine kleine gemeinsame Togoreise an :-)


Gestern allerdings haben wir den gesamten Tag im amerikanischen Krankenhaus verbracht, da es mir am Sonntag wirklich grottenschlecht ging und ich eigentlich alle Symptome für Malaria hatte - allerdings waren jetzt zwei Tests negativ und den gesamt Check-Up den ich mir nach den 3 1/2 Monaten mal gegönnt habe, habe ich auch mit Bravour gemeistert, mein Körper leistet hervorragende Arbeit. Allerdings muss ich ein Antibiotikum gegen die wieder aufgetretenen Wunden an meinen Beinen nehmen. Aber wenn es nur das ist, will ich mich weiß Gott nicht
 beschweren! Ihr seht: Alles im grünen Bereich in Togo :-)
Achso! Das wohl unglaublichste ist, dass wir gegen Algerien 2:0 gewonnen haben und fragt nicht, was für ein Spiel das war! Togo ist in einer richtig starken Gruppe und eigentlich hieß es, der letzte Platz ist für uns reserviert - morgen brauchen wir nur ein unentschieden um weiterzukommen! YAY! Im Spiel gegen Algerien ist einfach ein komplettes Tor, also das ganze samt Netz, umgekippt weshalb am Ende schlicht und ergreifend 13 Minuten Nachspielzeit gegeben wurden! Das war ein Nervenkitzel, da wir in Lomé waren, ging es richtig rund danach, Züge von 200 Menschen mit Trommeln und Gesang durch die Straßen, einfach herrlich. Fußball verbindet ;-)

Mittwoch, 23. Januar 2013

Was sonst noch so geschah

Nachdem ich vom Kindernachmittag mit "Miss Togo"-Wahl spielen komme, dachte ich, ich gebe euch mal wieder ein Update, es ist auch viel passiert.
Die letzte Nacht habe ich in Lomé verbracht, da meine Freundin Lena leider für drei Wochen nach Deutschland zurück muss. Die Gute hat seit Oktober irgendwelche netten Tierchen im Bauch, die auf die Dauer die Organe angreifen können, hier in Togo kriegt man imer nur "Bauchinfektion" gesagt und ein paar wahrlose Medikamente verschrieben und letztendlich geht die Gesundheit immer vor. Daher lieber vernünftig sein und sich in Deutschland behandeln lassen, sie kommt ja auch ganz bald wieder.
Insofern hat die Fahrt nach Lomé ganz gut gepasst, da gestern das erste Spiel Togos im Afrika Cup war. Allez les Eperviers! Togocell, der größte Mobilfunkanbieter, hat in der Hauptstadt ein Public Viewing(niemals so riesig wie bei uns) aufgebaut und den Togolesen beim Fußball schauen zuzugucken ist wahrhaftig ein Spektakel. Da hätten wir beinahe unentschieden gegen den Turnierfavoriten Elfenbeinküste gespielt und zwei Minuten vor Schluss das 2:1 .. Schade! Aber am Samstag geht es weiter, und da bin ich tatsächlich wieder in Lomé da Tim ankommt :-)
Jetzt der Oberhammer : Es sieht aus, als ob mein eigentliches Projekt dann vielleicht endlich mal anfangen würde! Diese Woche machen wir nochmal eine Formation zu den Rechten und bald rufen wir für ein Wochenende noch einmal alle Teilnehmer zusammen, um zu schauen, was passiert ist bisher, beziehungsweise eher, um das ganze mal wirklich ins Leben zu rufen. Man darf die Hoffnung eben nicht aufgeben. Gerade jetzt, wo bald die Parlamentswahlen anstehen, ist es noch wichtiger, die Rechte zu verbreiten. Ich kann es euch sagen, die Stimmung heizt sich langsam wirklich auf. Die Marktbrände, unzählige Demonstrationen, aggressive Soldaten... Die bevorstehende Wahl, die hoffentlich im März stattfindet(wurde ohne Begründung von Januar auf März verschoben) machen sich bemerkbar. Überhaupt geht es in Afrika ziemlich zur Sache momentan, abgesehen von den Ereignissen in Algerien und Mali, von denen ihr alle wohl in den Nachrichten gehört habt, ist in Nigeria sowie der Elfenbeinküste Krisenzustand. Hoffen wir, dass das liebe Togo schön friedlich bleibt!
Und was ich einfach mal loswerden muss: ES IST SO HEIß!!!!!!!!!!!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Drei Monate in Togo

Upsala, hier komme ich mit einer kleinen Verspätung - noch ein Zeichen dafür, wie glücklich ich hier bin, ich finde kaum noch Zeit, um euch zu schreiben. Wirklich, ich bin voll und ganz hier angekommen und einfach total euphorisch darüber, dass ich jetzt noch mehr als 4 Monate hier habe :-)
Allerdings wird es etwas ungemütlich in Togo, man merkt, dass die Parlamentswahlen näher rücken, in Lomé sind fast täglich Demonstrationen und letztes Wochenende ist etwas wirklcih Schreckliches passiert: Nachdem der Markt von Kara abgebrannt wurde, hat man dann noch den gesamten Grand Marché von Lomé angezündet. Die togolesische Feuerwehr hat zudem noch nichts auf die Reihe bekommen und die Hilfe kam aus Ghana. Für viele viele Frauen und Familien bedeutet das das Aus, die Frauen haben all ihre Güter verloren und viele auch ihre Ersparnisse. Es ist grausam.
Die Frage ist natürlich: Wer macht das? Für die meisten Togolesen heißt es: Das ist die böse Opposition! Das ist das, was der Präsident in den Medien verbreiten lässt, nur wenn man mal zwei Sekunden nachdenkt, ist es ziemlich offensichtlich, dass es die Regierung selbst sein muss, die die Brände veranlässt, da die Opposition von den Marktfrauen finanziert wird und es in Kara gar keine Opposition gibt. Aber hier scheitert es leider mal wieder an den Reflektionsfähigkeiten der Togolesen, was man ihnen vorsetzt, glauben sie meist auf Anhieb ohne sich selbst Gedanken zu machen. Aber wie gut, dass Menschen wie ich hier sind ;-) Das wird schon noch!
Mit etwas Verspätung dann auch noch das Video von dem Elefanten, der uns ganz besonders gern hatte und uns nahe kommen wollte. 

Montag, 14. Januar 2013

Wir gehen in die Verlängerung

Ja meine Liebe, manche wussten es schon und jetzt ist es offiziell: Ich habe meinen Aufenhalt hier in Togo um zwei einhalb Monate auf Ende Mai verlängert!!! :-)  Ich bin super super glücklich darüber, denn ich hatte wirklich das Gefühl, dass mir die Zeit davon rennt. In zwei Wochen kommt ein Freund, Tim, hier her und nach seiner Abreise wären mir nur noch drei Wochen hier geblieben, es hätte einfach nicht gereicht. Meine Schüler brauchen mich, mein Projekt ist mittendrin und überhaupt - ich liebe das Leben hier!
Deswegen war für mich die Entscheidung ziemlich einfach - natürlich fehlt ihr mir alle und das deutsche Leben auch, aber ich weiß, ihr wartet treu auf mich :-) So kann jetzt mein Papa in den Osterferien noch kommen, was mir wirklich auch sehr sehr viel bedeutet.
Sehr leid tut es mir für die vielen Leute, die mir heute bereits geschrieben haben, dass sie sich für meinen Zumbakurs über die vhs angemeldet haben, aber hier musste ich einfach klare Prioritäten setzen und das hier ist eine einmalige Chance - ihr bekommt euer Zumba mit mir noch, versprochen! ;-) Danke auch noch einmal an dieser Stelle für das Verständnis der vhs, ich kann meine Freude gar nicht mit Worten ausdrücken.
Und keine Angst, ich werde nicht weiter verlängern, denn mein Pass läuft dann aus, ich komme am 25. Mai heim versprochen. Und Freunde, es ist ein Samstag - ihr wisst was das heißt ;-)
1000 Küsse, eure Hannah

Sonntag, 13. Januar 2013

Zwei Wochen in Benin


Meine Lieben, endlich habe ich Zeit gefunden um meinen Bericht über die tolle tolle Beninreise mit Lisa abzutippen. Entschuldigt bitte meine Verspätung, aber in den ersten Tagen zurück in der Heimat gab es einfach unheimlich viel zu tun.
Nachdem wir uns mit der wohl unfreundlichsten Frau der Welt auf dem Beninkonsulat herumgeschlagen hatten, ging es am 27.endlich los in das benachbarte Land – erster Stopp Grand Popo. Leider kamen wir so spät in der „Happy Reaggae Forever Lion Bar“ an, dass alle Zimmer schon vergeben waren, also haben wir die erste Nacht am Strand gezeltet. Der Fakt, dass das erste was man morgens gesehen hat wenn die Tür aufging das Meer war hat auch die Tatsache, dass das Zelt wohl eher für Kinder gedacht war und wir ziemlich eingequetscht geschlafen haben, wieder gut gemacht. Die zweite Nacht war dann Gott sei Dank ein Zimmer frei und der Tag insgesamt sehr entspannt nachdem wir nur faul am Privatstrand rumgelegen haben. Hier haben wir auch Katy und Johnty, mit denen wir nachher die Safari gemacht haben, kennengelernt.
Eigentlich wäre der nächste Stopp dann Ouidah gewesen, Gott sei Dank haben wir durch einen zufälligen Anruf erfahren, dass der Bankautomat dort nicht funktioniert, denn wir waren so gut wie ohne Geld unterwegs. Also mussten wir weiter bis nach Cotonou fahren, wo wir einfach maßlos überfordert waren, denn diese Stadt ist so riesig, anstrengend und unübersichtlich, dass wir ziemlich schnell weiter wollten. Also haben wir nur kurz Geld abgehoben und sind weiter in die Hauptstadt Porto Novo, die gerade mal ein Drittel so groß wie Cotonou dafür aber 1000-mal schöner ist, gefahren. Hier sieht man noch sehr viel Einfluss der Brasilianer und der Kolonialzeit, die Stadt hat wirklich Charme und unser Hotel, dass erstaunlicherweise total auf Nachhaltigkeit gesetzt hat(ist in Westafrika wirklich nirgends zu finden, Plastik olé!), hat uns so gut gefallen, dass wir drei Nächte und damit auch Silvester dort verbracht haben. Ja… Silvester in Benin ist so eine Sache. Insgesamt relativ unspektakulär, da fast jeder bis circa 2 Uhr morgens in die Kirche geht, sind wir in eine Bar in der wirklich alle fünf Sekunde kleine Kinder mit aufgeschnittenen Pappkartons mit Jesusbildchen oder anderen Dingen vorbeigekommen sind und nach Geld gefragt haben. Das war wirklich nicht so schön und hat uns eher traurig gestimmt, daher sind wir weiter gefahren und haben einen sehr netten Motofahrer kennen gelernt, der uns sozusagen eine Stadtführung Porto Novos gegeben hat. Kurz vor Mitternacht waren wir dann in einem Restaurant und wie sollte es anders sein – um null Uhr war Stromausfall. Afrika wie es leibt und lebt! Wir haben uns dann relativ bald auf den Heimweg gemacht, da wir am nächsten Tag zurück nach Cotonou gefahren sind, dieses Mal aber glücklicherweise in ein sehr hübsches und ruhigen Viertel. Wir haben in einem Haus für deutsche Gastarbeiter gelebt und – absolut überragend – eine Küche zur Verfügung gehabt!!! J Highlight schlechthin, nach einem kurzen Strandbesuch dann ab auf den Markt bzw. in den Supermarkt und Zutaten für, haltet euch fest, Salat, Spiegelei und Bratkartoffeln geholt. Was haben wir dieses Essen gefeiert.
Am nächsten Morgen ging es dann sehr sehr sehr früh los auf die letztendlich fast unendliche Busfahrt hoch in den Norden nach Natitingou. Das ist sozusagen das Eingangstor für den Pendjari Nationalpark(70 km entfernt), die Strecke bis in den Norden beträgt circa 600km, da wir aber leider einen netten Umweg von 200km gefahren sind(wenn man nicht alles hinterfragt… ;-) ) haben wir geschlagene 15 Stunden gebraucht. Gott sei Dank, dass es in Benin, was uns ja als „fast wie Europa“ beschrieben wurde (keineswegs!) gute Straßen gibt. Spät abends angekommen haben wir dann die Neuseeländer, Katy und Jonthy, die wir aus Grand Popo kannten, wieder getroffen und am nächsten Tag dann alles für die lang ersehnte Safari organisiert – Guide, Auto, Sprit, Wasser. Endlich sind wir dann am 3. aufgebrochen um direkt an den Park heran zufahren und noch eine Nacht in Tanongou und dem dortigen wunderschönen Wasserfall zu verbringen – Klippenspringen! J Am nächsten Morgen hieß es noch vor Sonnenaufgang aufstehen, damit wir früh schon die ersten Tiere sehen. Ich kann euch sagen, die Safari war der Hammer!!! Wir haben mindestens 7 Mal Elefantenherden gesehen, Krokodile, Hippos, Affen ohne Ende, Antilopen noch mehr, Warzenschweine und und und …! Nur Mufasa hat uns vergeblich warten lassen, wir sind nicht in den Genuß eines Löwen gekommen. Nächstes Mal vielleicht ;-) Das ganze übrigens auf dem Dach unseres 4WD Autos, Safari in Benin bedeutet toller Ausblick auf angeschweißten Sitzen. Die tollste, beziehungsweise auch krasseste Erfahrung auf der Safari war, als ein Elefant seine Herde und vor allem das Baby beschützen wollte. Er hat uns als so böse angesehen, dass er gerade aus auf unser Auto zugerannt ist, die Ohren ausgeweitet und einfach so unfassbar laut getrötet hat, dass ich echt dachte, gleich ist es vorbei. Zu unserem Glück hatte der Elefant wohl leichte Orientierungsschwierigkeiten und ist in einen kleinen Baum gelaufen und wir hatten damit genug Zeit um schnell davon zu düsen – aber schaut euch das Video einfach selbst an, es war der Wahnsinn! Ganz abgesehen davon war zu dieser Zeit auch ein unglaublich schöner Sonnenuntergang zu sehen. Alles in diesem Nationalpark war einfach zauberhaft. Am nächsten Tag haben wir dann nochmals morgens eine Tour gemacht und sind dann gegen Mittag zurück in Richtung Natitingou gefahren, gut, da wir alle ziemlich pleite waren und uns nur noch von trockenem Brot ernährt hatten, im Nationalpark gibt es eben eher weniger Hotels und dafür saftige Preise. Unglaublich war auch, dass es dort oben im Norden einfach richtig eisekalt war in der Nacht. Bei den Fahrten morgens auf dem Dach des Autos sind wir bei ungelogen 7 Grad fast erfroren, trotz Pullis und langer Hosen. Jaja, wir sind das nicht mehr gewohnt hier!
Natürlich mussten wir dann auch die lange Rückfahrt Richtung Süden wieder antreten, dieses mal aber nicht ganz so lange, da wir ersten eine andere Gesellschaft gebucht hatten, um nicht wieder den riesigen Umweg zu fahren und zweitens, wir schon in Abomey, etwas von der Küste entfernt ausgestiegen sind.
Womit ich dann zu dem wohl härtesten Teil meines Berichtes komme. Abomey ist etwas ganze besonderes, in der dieser kleinen Stadt hat es bereits zu der Kolonialzeit eine „Königsfamilie“ gegeben, vor die selbst die Franzosen solche Angst hatten, dass sie ihr ferngeblieben und die Eisenbahn in 10 km Entfernung installiert haben. Nicht ohne Grund wie wir erfahren sollten … Wir wollten eigentlich nur eine geführte Tour in ein paar der ehemaligen Königspaläste(Lehmhütten) machen, als uns dann immer mehr von irgendwelchen Prinzen mit vielen Frauen und überhaupt dem starken Voodookult erzählt wurde mussten wir öfter mal kurz kichern. Hinter uns waren bei der geführten Tour 3 junge Kerle, um die zwanzig dachten wir. Ich habe aus Spaß gefragt, na, ihr seid doch bestimmt auch so Prinzen, und dann Ja als Antwort bekommen – dann ging’s rund. Schaut euch unbedingt das Bild dazu an, denn diese Kerle sind zwischen 25 und 28 Jahren alt, haben 4-6 Frauen und alle schon mindestens 6 Kinder, Geschlechtsverkehr ab 11 Jahren. Wir dachten wirklich wir sind im falschen Film, haben es auch nicht geglaubt, bis wir zu einem „Prinzen“ nach Hause geführt wurden und dort gesehen haben, dass diese Stories wirklich stimmen. Leider bringt das ganze natürlich Probleme mit sich – Albinos, behinderte Kinder oder Ähnliches, die dann noch nach dem Prinzip dieser Könige aus den Familien verstoßen oder gar umgebracht werden. Wenn man fragt, warum sie sich so verhalten, obwohl die Probleme doch offensichtlich sind, heißt es einfach, „unsere Eltern haben das auch so gemacht, das ist eben unsere Kultur“. Mal wieder traurig zu sehen, wie wenig die Afrikaner reflektieren oder ihr Verhalten überdenken. Allerdings wurden wir dann abends noch zu einer Voodoo Zeremonie zwecks einer Beerdigung eingeladen. Es war der Vater einer der uns drei bekannten Prinzen, schien ihn aber auch nicht außerordentlich zu berühren, verständlich, nachdem wir sehen mussten, dass er sein Neugeborenes kaum beachtet hat. Leider hat das alles dann doch nicht so ganz geklappt und wir haben nur das übriges Schafblut auf dem Boden gesehen und mussten dann flüchten, da irgendein Voodoozauber losging, ein richtig lautes Pfeifgeräusch in der Luft was schon irgendwie angst einflößend war – soviel dazu. Voodoo gehört in Benin eben einfach dazu.
Schön, dass wir einen Tag später zu dem anderen Highlight der Reise gelangt sind – Lac Ahémé. Ein wirkliches wunderschönes Fleckchen Erde, vor allem unser Hotel, hier haben wir uns für 10 Euro die Nacht, noch mal richtig was gegönnt. Jap, ihr hört richtig. Für den Preis, in den man in Deutschland nicht mal eine Jugendherberge bekommt, haben wir hier in einem Hotel mit Restaurant auf dem See, Fernseher, riesigem Bett und schönem Bad geschlafen. Am liebsten wären wir für immer da geblieben, ging aber natürlich leider nicht. Am nächsten Morgen haben wir den Sonnenaufgang über dem See guckt und uns noch mal was gegönnt – ein riesiges Frühstück für 3 Euro pro Nase. Und das kommt einem, wenn man an die Preise hier gewöhnt ist, einfach so teuer vor!
Und dann ging es auf zu unserer letzten Station, Ouidah – dieses Mal hat auch der Bankautomat funktioniert. Beinahe wären wir da gar nicht mehr hingefahren und das wäre ein riesiger Fehler gewesen. Erstens ist Ouidah nämlich richtig hübsch und zweitens ist hier wirklich was zu sehen und zu entdecken. Denn in Ouidah ist der „Point of no return“, von hier aus wurden 15 Millionen Sklaven nach Amerika geschifft. Wir haben eine geführte Tour gemacht was wirklich interessant aber auch schockierend war, da hat man sich kurzzeitig wirklich geschämt, weiß zu sein. Obwohl viel von dem, was dort abgelaufen ist, dem gefürchteten König aus Abomey zuzuschreiben ist. Die einzig schlechte Erfahrung war, dass uns ein paar junge Männer mit einem „Voodootanz“ übers Ohr hauen wollten, letztendlich waren sie aber die schockierten, als wir es gewagt haben uns dem lächerlich verkleideten Typen, der der Gott der Toten sein sollte, zu widersetzen. Im Nachhinein kann man sich wirklich drüber kaputtlachen, zu dem Zeitpunkt selbst aber hat man dann doch irgendwie etwas Bammel, dieser Voodoo-Zauber … !
Von Ouidah aus ging es dann zurück in das heigeliebte Togo, wobei ich in Lomé gerade noch mein Visum, was nach drei Monaten ausläuft, verlängert habe.
Die Reise war wirklich ein Traum, wir haben so viel gesehen und erlebt und vor allem so interessante Menschen kennen gelernt und Gespräche geführt, die ich nicht missen möchte. Benin ist in der Tat schon etwas weiter voran geschritten, die Straßen sind gut ausgebaut, es gibt offizielle Touristenbüros- und führer, Versicherungen für die Motofahrer und insgesamt auch mehr Reichtum, was man an den vielen guten Autos sieht. Als „fast wie Europa“ kann man das ganze jedoch niemals beschreiben, da fragt man sich wieder, was für Vorstellungen man hier von Europa hat.
Und jetzt heißt es: Zurück an die Arbeit!
Aussicht aus dem Zelt am Grand Popo

Auf zur Safari :-)

Afrika wie es leibt und lebt


Roof-Top Safari

Lisa, Katy, Jonty und ich

Rafiki

Tanongou Wasserfall

Pendjari National Park

Sunset in Pendjari


Die Prinzen!!!


Eins von gefühlten 1000 Elefantenbildern

Lac Ahémé


Das Flipflop Phänomen

Dienstag, 1. Januar 2013

Bonne Année

Meine Lieben, ich melde mich jetzt nur ganz kurz, da ich kurioserweise an einer chinesischen Tastatur sitz und das alles etwas kompliziert ist aber ich sende euch die besten Neujahrsgruesse aus Cotonou! Meine Reise mit Lisa ist wie erwartet abenteuerlich aber nur im positiven Sinne. Ganz nach wetsafrikanischer begann fuer uns 2013 mit einem Stromausfall ;-)
Morgen geht es los in den Norden, wo wir endlich die Safari machen! Ich melde mich sobald es geht ausfuerlicher. Bis dahin, alles Liebe!